DER AKTIONÄR – Unsere App
Heute, 08:00
Die US-Notenbank liefert das erhoffte Geschenk, doch die Verpackung gefällt den Märkten nicht. Die Federal Reserve senkt zwar den Leitzins, signalisiert aber gleichzeitig eine höhere Hürde für künftige Erleichterungen. Die Folge: Ein nervöses Hin und Her an den Kryptomärkten. Bitcoin und Ethereum reagieren mit abrupten Richtungswechseln – die erhoffte Rally bleibt vorerst im Stau stecken.
Die Fed senkte am gestrigen Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte auf die Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent. Doch die Einigkeit bröckelt. Mit einem Votum von 9 zu 3 Stimmen fiel die Entscheidung so gespalten aus wie lange nicht. Während Gouverneur Stephen Miran aggressiv 50 Basispunkte forderte, blockierten zwei Regionalpräsidenten die Lockerung ganz.
Der eigentliche Dämpfer versteckte sich jedoch im Begleittext. Die Formulierung, man werde „eingehende Daten sorgfältig prüfen“, feierte ihr Comeback – an der Wall Street ein klassischer Code für eine bevorstehende Zinspause.
„QE-lite“ als Trostpflaster
Ein technisches Detail sorgte dennoch für Gesprächsstoff: Die Fed kündigte an, ab dem 12. Dezember monatlich 40 Milliarden Dollar in Treasury Bills zu investieren. Marktbeobachter sprechen bereits von „QE-lite“ – einer Neuauflage der Liquiditätsspritzen von 2019, die traditionell Risiko-Assets stützen.
Volatiler Zickzack-Kurs
Die Märkte reagierten prompt und orientierungslos. Bitcoin pendelte volatil zwischen 91.700 und 93.200 Dollar. Ähnlich hektisch präsentierte sich Ethereum in einer Spanne von 3.340 bis 3.440 Dollar. Auch Solana, XRP und BNB folgten diesem Muster. Das CME FedWatch Tool taxiert die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Zinsschritt im März mittlerweile auf knapp 40 Prozent.
Die Fed liefert, aber sie liefert mit angezogener Handbremse. Der Traum vom schnellen Durchmarsch auf neue Allzeithochs erhält durch die zögerliche Rhetorik einen Dämpfer. Anleger müssen sich auf weitere Volatilität einstellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Sofortkauf