Was für ein Börsengang! Der Stablecoin-Emittent Circle hat am 5. Juni einen fulminanten Start an der New Yorker Börse hingelegt. Die Aktie des Unternehmens schoss am ersten Handelstag um 167 Prozent in die Höhe. Ein klares Zeichen für den wachsenden Appetit der Investoren auf Unternehmen aus dem Stablecoin-Sektor.
Unter dem Ticker-Symbol „CRCL” wurden die Circle-Papiere zu einem Ausgabekurs von 31 Dollar platziert. Der Handel begann bei 69 Dollar, stieg in den ersten Handelsstunden zeitweise um 235 Prozent auf Basis des Ausgabepreises und endete bei beeindruckenden 82 Dollar. Diese Performance dürfte bei Anlegern für glänzende Augen gesorgt haben und könnte auf einen wachsenden Appetit für Geschäftsmodelle im Bereich der Stablecoins hindeuten.
Starke Nachfrage und prominente Interessenten
Die Euphorie hatte sich bereits im Vorfeld angedeutet. Aufgrund der signifikant gestiegenen Investorennachfrage hatte Circle sein IPO-Volumen am 4. Juni auf eine Spanne von 1,05 Milliarden Dollar erhöht. Insgesamt standen 34 Millionen Aktien für interessierte Anleger bereit.
Die überzeichnete Runde profitierte von erheblichem Rückenwind. Bereits am 28. Mai hatte niemand Geringeres als BlackRock, der weltgrößte Vermögensverwalter, durchblicken lassen, dass man einen Anteil von 10 Prozent am Börsengang anstrebe. Auch Cathie Woods ARK Invest soll Berichten zufolge am Kauf von Aktien im Wert von 150 Millionen Dollar interessiert gewesen sein – ein klares Signal für das Vertrauen in das Geschäftsmodell von Circle.

Scharfe Kritik von Arca-Manager
Doch nicht nur Jubelstimmung herrschte rund um das Debüt. In einem mittlerweile gelöschten Post auf X äußerte Jeff Dorman, Chief Investment Officer von Arca, am Donnerstag scharfe Kritik am IPO von Circle. Dorman monierte, dass Arca, einer der frühesten Unterstützer von Circle, lediglich eine Zuteilung von Aktien im Wert von 135.000 Dollar erhalten habe.
„Die meisten von uns halten zusammen und helfen sich gegenseitig“, hieß es in dem Schreiben. Und weiter: „Ich kann nicht glauben, dass unsere jahrelangen Bemühungen, euch beim Wachsen zu helfen, darin gipfelten, dass ihr uns eine lächerliche, wegwerfbare Zuteilung gebt. Ihr seid das erste und einzige Krypto-Unternehmen, das Arca jemals so behandelt hat.“
Dorman legte mit deutlichen Worten nach: „Die meisten Mitglieder des Managementteams von Arca haben die Wall Street vor acht Jahren verlassen, um ein krypto-natives Unternehmen zu gründen, speziell um von TradFi-Clowns wie euch wegzukommen. Ironischerweise habt ihr nun den Kreis geschlossen (‘come full Circle’).“
Trotz dieser Misstöne bleibt festzuhalten: Das Börsendebüt von Circle war aus Kurssicht ein voller Erfolg. Ob sich dieser Trend fortsetzt und wie das Unternehmen mit der Kritik umgeht, werden die kommenden Wochen zeigen. Anleger lassen derweil die IPO-Euphorie etwas abkühlen.