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09.12.2014 Bernd Förtsch

Holt unser Gold zurück!

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Vertrauen ist der Anfang von allem“ – das wussten schon die Werbetexter der Deutschen Bank in den 90er-Jahren. Der Slogan passt perfekt in die aktuelle Zeit. Weil das Vertrauen in Papiergeld und in die Politik der Notenbanken schwindet, formieren sich Goldinitiativen wie jüngst in der Schweiz. Der damit einhergehende Volksentscheid brachte aber nicht das erhoffte „Ja“, mit dem man die Schweizer Nationalbank verpflichten wollte, kein Gold mehr zu verkaufen, mindestens 20 Prozent der Aktiva in Gold zu halten und die Goldreserven in der Schweiz zu lagern.

Vor allem der dritte Punkt ist ein Politikum, denn ein Großteil der Weltgoldreserven lagert bei der Federal Reserve in New York – auch rund 45 Prozent des Goldes der Bundesbürger. Der Rest verteilt sich auf London (13 Prozent), Paris (zehn Prozent) und Frankfurt (32 Prozent). Glücklicher als die Schweizer dürften die Niederländer sein. Sie haben sich jüngst 122 Tonnen (20 Prozent) ihres Goldes aus den USA nach Hause geholt.

Die USA zeigen sich gerne pikiert, wenn Staaten ihr Gold nach Hause holen wollen, weil das ja heißen würde, dass man einem „Freund“ nicht traut. Dabei tun die Amis doch alles für ein perfektes Vertrauensverhältnis: NSA-Skandal, Überwachungswahn, Syrien, Irak, „Fuck the EU“ – unter „Freunden“ ist das anscheinend der normale Umgangston. Bedauerlich ist daher, dass die Bundesbank unseren Goldschatz wohl in den Händen der USA lässt, wo er seit den 50er-Jahren faktisch nicht mehr kontrolliert wurde beziehungsweise auch nicht kontrolliert werden kann. Ob unser Gold überhaupt noch da ist?

Die Argumente, mit denen man den Verbleib des deutschen Goldes in den USA rechtfertigt, sind Unsinn. Die geografische Diversifikation soll sicherstellen, dass man im Ernstfall das Gold auch an ausländischen Handelsplätzen verkaufen kann. Da stellt sich die Frage: Welchen Sinn ergibt es, im Ernstfall wertbeständiges Gold in bedrucktes Papier zu tauschen? Und worin liegt der Vorteil, im Krisenfall darauf hoffen zu müssen, dass die USA so gnädig sind, unsere Goldbarren herauszurücken? Vertrauen kann zwar ein Anfang sein, im Ernstfall aber auch der Anfang vom Ende. Das Bundes-Gold muss nach Hause gebracht werden!

In diesem Sinne: Mein Tipp, falls Sie noch ein glänzendes und beständiges Weihnachtsgeschenk für die Familie suchen: Etwas Gold, als Münze oder Schmuck, kann nicht schaden. Auf eine Einlagerung bei der Federal Reserve sollten Sie aber besser verzichten.

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