China drückt beim Thema künstliche Intelligenz aufs Tempo – und schickt nun eine neue Super-KI ins Rennen, die Branchenführer wie ChatGPT und in bestimmten Bereichen auch Elon Musks Grok-Modell in den Schatten stellt. Für die Konkurrenz wird es ungemütlich: Die KI ist extrem günstig. Was dahintersteckt – und wie Anleger profitieren können.
China meldet sich zurück im globalen KI-Rennen – mit Wucht. Das von Alibaba finanzierte Startup Moonshot AI hat eine neue künstliche Intelligenz vorgestellt, die international für Aufmerksamkeit sorgt: Kimi K2. In ersten Vergleichstests schneidet das chinesische Modell besser ab als gleich zwei US-Vorzeige-KIs – ChatGPTs GPT-4.1 und Claude Opus 4 – und das bei deutlich niedrigeren Kosten.
Während Nutzer in Europa und den USA für leistungsfähige Sprach-KIs wie GPT-4 tief in die Tasche greifen müssen, fährt Moonshot eine andere Strategie: Kimi K2 ist quelloffen (Open Source), leicht zugänglich – und extrem preiswert. Entwickler zahlen nur rund 15 Cent pro eine Million Input-Tokens, also Dateneinheiten, mit denen das System Texte verarbeitet.
Zum Vergleich: OpenAIs GPT-4.1 (die kostenpflichtige Variante hinter ChatGPT Plus) verlangt zwei Dollar pro Million Input-Tokens – mehr als das 13-Fache. Bei der Ausgabe (Output) wird es noch teurer: acht Dollar pro Million Tokens im Vergleich zu 2,50 Dollar bei Kimi K2. Claude Opus 4 von Anthropic liegt mit 15 Dollar Input und 75 Dollar Output sogar noch weit darüber.
Doch Kimi überzeugt nicht nur mit seinem Preis. Die neue China-KI wurde gezielt für professionelle Anwendungen entwickelt – etwa das automatisierte Schreiben von Programmcode, ein Bereich, in dem Unternehmen Milliarden einsparen wollen. In mehreren unabhängigen Prüfungen schnitt Kimi K2 besser ab als GPT-4.1 und Claude Opus 4.
Besonders brisant: Auch Grok 4, das neue KI-Flaggschiff von Elon Musks xAI, wurde beim anspruchsvollen Benchmark-Test „Humanity’s Last Exam“ übertroffen – einem Messwert für tiefes Sprachverständnis und komplexe Problemlösung. Musk erwähnte Kimi bei der Vorstellung seines Grok-4-Modells – und musste sich beim entscheidenden Benchmark geschlagen geben.
Während OpenAI seine nächste Modellgeneration weiter zurückhält – offiziell aus Sicherheitsgründen – drängen chinesische Tech-Unternehmen entschlossen nach vorn. Neben Moonshot arbeiten auch Tencent, Baidu und Alibaba an immer leistungsfähigeren KI-Systemen.
Chinas Strategie: Offenheit, Skalierung, Tempo. Statt Closed-Source-Systemen setzt man auf offene, skalierbare Modelle mit riesigem Kontextumfang und geringeren Kosten – ideal für Entwickler und Unternehmen. Für Investoren bedeutet das: Der vermeintliche US-Vorsprung schmilzt.
Mit Kimi K2 zeigt China, dass es in der Welt der künstlichen Intelligenz nicht nur aufholt, sondern beginnt, eigene Maßstäbe zu setzen – offen, leistungsfähig und unschlagbar günstig. Die nächsten Innovationen dürften folgen. Wer an Chinas KI-Offensive teilhaben will, findet im China Tech-Giganten-Index einen breit gestreuten Zugang – mit Fokus auf die Gewinner von morgen. Der Index bündelt die wichtigsten chinesischen Technologiewerte – darunter Marktführer aus den Bereichen Internet, E-Commerce, Cloud und KI wie Alibaba, Tencent, JD.com und Baidu.
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14.07.2025, 11:44