Nach einem freundlichen Start in die Börsenwoche haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Dienstag wieder nachgegeben. Investoren reagierten damit auch auf das Scheitern der französischen Regierung am Vorabend. Am deutschen Aktienmarkt kamen insbesondere Rüstungswerte unter Druck.
Der Leitindex DAX verlor 0,4 Prozent auf 23.718,5 Punkte. Am Euro-Anleihenmarkt gaben französische Staatsanleihen nach. Nach dem Sturz der Mitte-Rechts-Regierung unter François Bayrou muss Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erneut einen neuen Premierminister finden, der das politisch gespaltene Land führen kann. Die Ausgangslage ist jedoch vertrackt. In der Nationalversammlung stehen sich Macrons Liberale, das linke Lager und die Rechtsnationalen um Marine Le Pen als drei große Blöcke gegenüber. Keiner von ihnen verfügt über eine eigene Mehrheit.
"Die politische Lage bleibt damit fragil und die notwendigen Reformen ungewiss", schrieb Analyst Andreas Wex von der Commerzbank. Es werde spannend sein zu sehen, ob und wie lange sich der neue Premier im Amt halten kann und ob er es schafft, einen Haushalt zu verabschieden. "Das in Koalitionen ungeübte politische Frankreich tut sich schwer mit Kompromissen", so Wex.
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verlor am Dienstag 0,4 Prozent auf 30.326,5 Zähler. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, schloss hingegen moderat im Plus.
Mit Blick auf einzelne Aktien sorgten Analystenkommentare für Kursbewegungen. So fielen Commerzbank auf dem drittletzten DAX-Platz um knapp 2,2 Prozent, belastet von einer Abstufung auf "Neutral" durch JPMorgan.
Unter den Nebenwerten stiegen Eckert & Ziegler um fast sechs Prozent. Die Berenberg Bank hat zum Kauf der Papiere des Herstellers von Medizintechnologie geraten.
Kursgewinne wurden bei den Aktien der Verteidigungs- und Rüstungsbranche mitgenommen. Im DAX verloren Rheinmetall anfänglich stark, schlossen dann aber nur 0,6 Prozent leichter, im MDAX waren Hensoldt und Renk mit 2,2 respektive 2,1 Prozent unter den größten Verlierern.
Die Papiere von Deutz büßten knapp sechs Prozent ein. Der Motorenbauer hat zur Finanzierung einer Übernahme im Drohnengeschäft das Grundkapital um rund zehn Prozent aufgestockt. Die Anteilsscheine wurden bei der Kapitalerhöhung zu je 9,45 Euro platziert.
Mit Material von dpa-AFX.
09.09.2025, 18:00