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10.06.2022 Fabian Strebin

DAX & Co: Ausverkauf wegen Zinsangst - Banken- und Immobilenwerte verlieren stark

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DAX

Nach neuen US-Inflationsdaten haben am Freitag die Kurse am deutschen Aktienmarkt nochmals deutlich nachgegeben. Die Teuerung in den USA kletterte im Mai auf den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren. Anleger sorgen sich daher vor noch schnelleren geldpolitischen Straffungsmaßnahmen der Notenbanken, worunter risikoreichere Anlageklassen wie Aktien leiden könnten.

Experten warnen vor sinkenden Unternehmensgewinnen, einer sich weiter eintrübenden Konsumlaune und letztlich einem Abrutschen der Wirtschaft in eine Rezession. Die Märkte nahmen das heute zum Anlass auf Tauchstation zu gehen. Der DAX fiel angesichts dieser Szenarien unter die Marke von 14.000 Punkten und schloss 3,08 Prozent tiefer auf 13.761,83 Punkten.

Es war sein vierter Verlusttag in Folge, sodass auch die Wochenbilanz mit minus 4,8 Prozent sehr schwach ausfällt. In seinen jüngst geknackten Abwärtstrend seit Jahresanfang könnte der deutsche Leitindex nun wieder zurückkehren. Der MDAX der mittelgroßen Börsentitel büßte am Freitag 2,97 Prozent auf 28.768,98 Punkte ein.

DAX (WKN: 846900)

Europäische Börsen verlieren alle

Mit minus 3,36 Prozent auf 3.599,20 Punkten litt auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 unter den trüben Aussichten für den Aktienmarkt. An den Leitbörsen in Paris und London ging es ebenfalls deutlich abwärts. In New York fiel der Leitindex Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa um fast zweieinhalb Prozent, an der Technologiebörse Nasdaq zogen die Wachstumssorgen die Kurse noch stärker nach unten.

Euro Stoxx 50 (WKN: CG3AA1)

Bankaktien leiden unter Rezessionsangst

Sorgen um die Konjunktur angesichts der hohen Teuerung und steigender Zinsen belasteten europaweit Bankaktien. Banken profitieren eigentlich von höheren Zinsen, es nützt ihnen aber wenig, wenn sich gleichzeitig die Wirtschaft deutlich abkühlt. Die Papiere der Deutsche Bank verloren am Dax-Ende 5,9 Prozent. Die Anteile der Commerzbank gaben unter den schwächsten Werten im MDAX um 5,6 Prozent nach.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Instone schmieren ab

Vor dem Hintergrund der Zinswende in der Eurozone waren auch Immobilienwerte schwach. Vonovia büßten 3,3 Prozent ein, im MDAX verloren TAG Immobilien 6,3 Prozent. Instone rutschten inklusive Dividendenabschlag im SDAX sogar um 13 Prozent ab.

Vonovia (WKN: A1ML7J)

Knorr-Bremse kamen mit minus 0,8 Prozent noch relativ glimpflich davon. Eine frische Kaufempfehlung der Citigroup stützte die Aktie des Herstellers von Bremssystemen. Sie sei ein "gefallener Engel", der wieder zum werthaltigen Investment werden dürfte, schrieb Analyst Vivek Midha.

Der Euro geriet stark unter Druck und notierte zuletzt bei 1,0514 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0578 (Donnerstag: 1,0743) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9454 (0,9308) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,24 Prozent am Vortag auf 1,31 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,36 Prozent auf 133,07 Punkte nach. Der Bund-Future sank zum Xetra-Schluss um 0,62 Prozent auf 146,88 Punkte

Mit Material von dpa-AFX.

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