Es ist eine Warnung, die Anleger aufhorchen lassen sollte. Ray Dalio, milliardenschwerer Gründer der Investmentgesellschaft Bridgewater Associates und eine wahre Legende an den Finanzmärkten, zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft des US-Dollars. In einer scharfen Analyse sieht er die ausufernde Staatsverschuldung der USA als eine fundamentale Bedrohung für den Status der Weltleitwährung. Dies treibe Investoren geradewegs in die Arme von alternativen Anlageklassen wie Gold und Kryptowährungen.
Für Dalio ist die Sache klar: Die exzessive Fiskalpolitik nicht nur in den USA, sondern auch in anderen großen Volkswirtschaften, untergräbt das Vertrauen in klassische Fiat-Währungen als verlässlichen Wertspeicher. „Die schlechte Schuldensituation des Dollars und anderer Reservewährungen bedroht deren Attraktivität“, so der Investor. Diese Entwicklung sei der eigentliche Motor hinter den jüngsten Kursanstiegen bei Gold und digitalen Währungen wie dem Bitcoin. Dalio zieht dabei Parallelen zu historischen Phasen wie den 1930er- und 1970er-Jahren, in denen ähnliche Verschiebungen stattfanden.
Bitcoin als „hartes Geld“
Während Dalio nicht prognostiziert, dass Kryptowährungen den Dollar vollständig ersetzen werden, sieht er sie bereits als etablierte Alternative. Insbesondere der Bitcoin mit seinem auf 21 Millionen Einheiten begrenzten Angebot stelle einen attraktiven Gegenpol zur scheinbar endlosen Geldschöpfung der Notenbanken dar. „Bitcoin ist jetzt eine alternative Währung, deren Angebot begrenzt ist“, betont Dalio. Für Anleger, die ihr Vermögen schützen wollen, werde eine Diversifizierung in „harte Währungen“ wie Gold und Bitcoin daher immer wichtiger. Bereits im Juli hatte er empfohlen, rund 15 Prozent für diese beiden Anlageklassen im Portfolio zu reservieren, und gab zu, selbst in Bitcoin investiert zu sein.
Ein System am Scheideweg
Der Star-Investor sieht die Weltwirtschaft in der Spätphase eines gewaltigen Schuldenzyklus. Die Politik stecke in einer Zwickmühle: Entweder sie lässt die Zinsen steigen und riskiert damit eine schwere Schuldenkrise, oder sie wirft die Notenpresse an, um die Verpflichtungen zu bedienen, was die Währung weiter entwertet.
Dalios Sorgen gehen jedoch weit über die Schuldenproblematik hinaus. Er verweist auf eine gefährliche Mischung aus zunehmendem Populismus, geopolitischen Spannungen und technologischen Umbrüchen durch künstliche Intelligenz. Das Zusammenspiel dieser Kräfte werde seiner Meinung nach in den kommenden fünf Jahren zu „riesigen und unvorstellbaren Veränderungen“ führen.
In einer Welt, in der traditionelle Sicherheiten bröckeln, können Gold und Bitcoin durchaus als Rettungsanker dienen. Anleger bleiben daher bei beiden Werten weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
04.09.2025, 11:00