Raiffeisen Bank International: Heiße Wette auf Frieden in der Ukraine

Die erneuten Bemühungen um einen Friedensschluss in der Ukraine haben bei verschiedenen Werten gestern teilweise für steigende Kurse gesorgt. Eines davon ist die Aktie der österreichischen Raiffeisenbank International. Die Papiere erklommen den höchsten Wert seit mehreren Jahren.

Die Aktien der Raiffeisenbank aus Wien gingen gestern mit einem satten Plus aus dem Handel. Der Kurs erreichte mit 33,72 Euro das höchste Niveau seit 2018. Die Österreicher profitieren besonders von den derzeit laufenden Gesprächen zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine.

Denn sie sind nicht nur auf dem dortigen Markt als eines von wenigen westlichen Instituten noch aktiv, sondern auch in Russland. Das Geschäft dort hat aber mit massiven Problemen zu kämpfen, denn es ist aufgrund von Sanktionen nicht möglich, Gewinne nach Wien zu transferieren. Aufgrund der hohen Zinsen in Russland und dem Boom, den die Rüstung für den Krieg in der Wirtschaft auslöste, stieg der Überschuss der Tochter zuletzt immer weiter.

Ein Deal mit einer russischen Firma, die den Raiffeisenbank-Anteil am Baukonzern Strabag Anfang des Jahres übernehmen sollte, scheiterte. In der Folge wurden die Wiener auf Schadenersatz in Höhe von umgerechnet zwei Milliarden Euro verklagt.

Solange es zu keiner Lockerung der Sanktionen und einem fortgesetzten Krieg in der Ukraine kommt, dürfte es schwierig werden, die russische Tochter zu verkaufen. Dennoch legte die Aktie im Jahresverlauf bereits mehr als 70 Prozent zu. Das liegt nicht nur an der generell positiven Jahresperformance des europäischen Bankensektors, sondern an den wiederholten Anläufen zu einem Frieden in der Ukraine, die es dieses Jahr gab. Denn die Hoffnung darauf gab der Aktie jedes Mal Rückenwind.