Der Luxussektor verliert an Tempo – doch LVMH drückt aufs Gas. Mit einem milliardenschweren Formel-1-Vertrag positioniert sich der Konzern neu: Die Uhrenmarke TAG Heuer wurde erstmals Titelsponsor des Grand Prix von Monaco. Doch welche Wachstumschancen birgt der Deal tatsächlich?
LVMH verfügt über ein breit aufgestelltes Markenportfolio. Zum Uhren- und Schmucksegment zählen unter anderem TAG Heuer, Hublot, Zenith, Bulgari, Tiffany, Louis Vuitton, Dior und Chaumet. Im Geschäftsjahr 2024 büßte die Uhrensparte knapp elf Prozent ein – hauptverantwortlich waren schwache Entwicklungen bei Hublot und Zenith.
Ein Lichtblick war hingegen TAG Heuer, das sich trotz des insgesamt schwierigen Marktumfelds als überraschend widerstandsfähig erwies. Die Marke profitierte von einer stärkeren Präsenz in den USA, einem derzeit stabileren Absatzmarkt für Luxusuhren. Noch mehr Chancen verbergen sich nun hinter der strategischen Partnerschaft mit der Formel 1.
Mit einem Zehnjahresvertrag im Wert von rund einer Milliarde Dollar hat sich LVMH die Premium-Position gesichert. Der Deal markiert einen Wendepunkt: Erstmals überhaupt erhält der traditionsreiche Grand Prix von Monaco einen Titelsponsor – und dieser heißt TAG Heuer. Bereits 1969 brachte TAG Heuer die ikonische „Monaco“-Kollektion auf den Markt – benannt nach dem legendären Stadtrennen, das heute als Kronjuwel im Formel-1-Kalender gilt.
„Seit Anfang 2025 verzeichnen wir ein zweistelliges Plus beim Besucherverkehr in unseren Boutiquen“, erklärte Tag-Heuer-CEO Antoine Pin gegenüber der Vogue Business. „Wir haben die Produktion bei Modellen mit Automobilbezug wie der Carrera und der Monaco leicht erhöht, um die Nachfrage zu bedienen. Diese Modelle treiben das Geschäft an – auch deshalb funktioniert Formel 1 für uns so gut.“
Immer begehrter
Die Sichtbarkeit durch die Formel 1 dürfte sich auch langfristig auszahlen. Durch Netflix-Formate wie „Drive to Survive“ wird eine jüngere und breitere Zielgruppe erreicht. Laut einem Bericht von Morgan Stanley und LuxeConsult ist Tag Heuer in der Rangliste der 20 umsatzstärksten Schweizer Uhrenmarken von Platz 15 im Jahr 2023 auf Platz 11 im Jahr 2024 aufgestiegen.
TAG Heuer trägt inzwischen rund 35 Prozent zum Umsatz der LVMH-Uhrensparte bei – und ist damit klar das Zugpferd des Segments. Hublot und Bulgari kommen jeweils nur auf rund ein Viertel der Erlöse, während der Rest auf kleinere Marken entfällt.
Die LVMH-Aktie ist zwar angeschlagen, das Potenzial bei LVMH ist aufgrund der starken Marken jedoch ungebrochen. DER AKTIONÄR sieht bei LVMH viel Potenzial für einen Turnaround. Was für ein Comeback des Luxusriesen spricht, lesen Sie in Ausgabe 22/05. Den Link zum E-Paper finden sie hier.
Hinweis: Die LVMH-Aktie ist zudem Teil des European Champions Index vom AKTIONÄR. Alle wichtigen Informationen zum Index finden Sie hier.
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