Zölle, Konsumflaute, fallende Erlöse – LVMH hat derzeit mit vielen Baustellen zu kämpfen. Um eine will sich der Luxusriese jetzt kümmern: Die Wein- und Spirituosensparte Moët Hennessy. Um das Geschäft mit dem Alkohol wieder auf Kurs zu bringen, hat LVMH einen Rettungsplan präsentiert. Was steckt dahinter?
LVMH will Moët Hennessy durch eine Fokussierung auf die bekanntesten und erfolgreichsten Marken wie Moët & Chandon und Hennessy wieder auf Wachstumskurs bringen. Kleinere Marken mit geringerer globaler Schlagkraft wie Volcan de mi Tierra Tequila oder Eminente Rum sollen in ihrer internationalen Expansion zurückgefahren werden. „Heute ist unsere Struktur zu komplex“, erklärte Spartenchef Jean-Jacques Guiony in einer internen Videobotschaft an die Belegschaft, gemeinsam mit Alexandre Arnault, dem Sohn von LVMH-Eigentümer Bernard Arnault und stellvertretenden CEO der Sparte.
Personalabbau geplant
Die Belegschaft soll von derzeit 9.400 auf rund 8.200 Mitarbeitende reduziert werden – etwa 13 Prozent weniger als heute. Guiony betonte, dass dies vor allem durch natürliche Fluktuation und das Nicht-Nachbesetzen offener Stellen geschehen solle. Ziel sei es, die Organisation wieder auf das Niveau von 2019 zurückzuführen.
Probleme häufen sich
Moët Hennessy kämpft mit mehreren Schwierigkeiten: Zum einen sind die Umsätze und Gewinne rückläufig: Die Spirituosen-Sparte meldete mit minus neun Prozent auf 1,31 Milliarden Euro den stärksten Einbruch, der operative Gewinn fiel 2024 um über ein Drittel. Die schwächelnde Nachfrage in den beiden Schlüsselregionen USA und China belastet. Zum anderen sorgen die angedrohten US-Strafzölle von bis zu 200 Prozent auf europäische Weine und Spirituosen für Unsicherheit. Guiony kritisierte zudem, dass man sich zu lange auf gleichzeitige Expansion in zu vielen Regionen konzentriert habe – ein strategischer Fehler, den er nun korrigieren wolle.
Die LVMH-Aktie konnte die 500-Euro-Marke bislang nicht wieder überwinden. Weitere Rücksetzer sind nicht ausgeschlossen, zudem liegt der GD50 bei 581 Euro immer noch in weiter Ferne. Die Aktie bleibt auf der Watchlist. Top-Pick im Luxussektor ist weiterhin Hermès.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: LVMH.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: LVMH.