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Kering: Ist das die Rettung?

Kering: Ist das die Rettung?
Foto: eyewave/iStock
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Sarina Rosenbusch 16.06.2025 Sarina Rosenbusch

Heißes Gerücht bei Kering: Laut der französischen Zeitung Le Figaro soll Luca de Meo, CEO des Autobauers Renault, der neue Kopf an der Spitze bei Kering werden. Für den kriselnden Luxuskonzern wäre der Wechsel ein möglicher Befreiungsschlag, denn de Meo leistete bei Renault Spitzenarbeit. Die Anleger zeigen sich begeistert. 

De Meo wird Renault Mitte Juli verlassen. Er wolle sich neuen Herausforderungen außerhalb der Automobilbranche stellen, teilte der Autobauer mit. De Meo hatte Renault seit 2020 tiefgreifend umstrukturiert: Er stärkte die Elektrifizierungsstrategie, erneuerte die seit Langem bestehende Allianz mit Nissan und führte einen rigorosen Sparkurs durch. Die Renault-Aktie ist seit seinem Amtsantritt um rund 90 Prozent gestiegen.

Kerings CEO François-Henri Pinault leitet den Luxusriesen seit 2005 und plant laut dem Wirtschaftsmagazin Challenges, die Trennung von Vorstandsvorsitz und operativer Geschäftsführung umzusetzen. Pinault wolle demnach künftig den Vorsitz im Verwaltungsrat behalten. Die auf Top-Management spezialisierte Personalberatung Jouve sei bereits mit der Suche nach Kandidaten beauftragt worden. 

Baustelle: Gucci

Kering steht unter massivem Druck. Im ersten Quartal 2025 ging der Umsatz um 14 Prozent auf 3,88 Milliarden Euro zurück (DER AKTIONÄR berichtete). Bereits 2024 musste das Unternehmen einen Gewinnrückgang von 62 Prozent sowie einen Umsatzrückgang von 12 Prozent verkraften. Baustelle ist besonders die Kernmarke Gucci, die fast die Hälfte des Umsatzes ausmacht und derzeit ihren Glanz verloren hat.

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Kering (WKN: 851223)

Die bisherigen kreativen Führungswechsel bei Gucci haben bislang keine Wirkung gezeigt. Ob Kering durch die Berufung von de Meo den Turnaround schafft, bleibt deshalb fraglich. An der Börse zeigt das Gerücht aber bereits Wirkung: Die Aktie springt vorbörslich um gut sechs Prozent in die Höhe. DER AKTIONÄR bleibt für Sie am Ball, die Papiere sind derzeit keine laufende Empfehlung. Branchenfavoriten des AKTIONÄR sind hingegen LVMH und Hermès.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Kering.

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