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10.03.2023 Lars Friedrich

JD.com: Aktie wie Alibaba und Baidu

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JD.com A

Die Aktie von JD.com fällt – und plötzlichen berichten alle, der Umsatz hätte unter den Erwartungen gelegen. DER AKTIONÄR hatte die Zahlen und Schätzungen zum abgelaufenen Quartal von JD bereits gestern vorgestellt und eingeordnet. Das Fazit: Unter dem Strich wurden die Schätzungen eigentlich mindestens getroffen.

Beim Gewinn gab es sogar eine positive Überraschung. Doch es half nichts: JD verlor im US-Handel gestern massiv. Der chinesische E-Commerce-Gigant ist damit kein Einzelfall. Bereits die jüngsten Zahlen von Alibaba und Baidu fielen eigentlich ordentlich aus, doch es folgten Abverkäufe im US-Handel. Bei JD kam gestern noch die allgemeine Marktschwäche dazu, die den Kurs zusätzlich gedrückt haben dürfte. Am Ende stand ein Minus von elf Prozent.

Und: JD-Chef Lei Xu sagte gestern im Gespräch mit Analysten, dass die Erholung bei Verbraucherausgaben in China unausgewogen verlaufe. Es werde wahrscheinlich noch bis zur zweiten Jahreshälfte dauern, bis sich das Tempo der Erholung verbessere. Ein Dämpfer nach den jüngsten Meldungen, wonach China nach dem Fall der Corona-Restriktionen wieder voll auf Wachstumskurs sei. Allerdings hatte es ähnlich zurückhaltende Äußerungen bereits vom Alibaba-Management gegeben. Unterm Strich widersprechen sich also die jüngsten Daten zu Chinas Wirtschaft insgesamt und die Prognosen der E-Commerce-Unternehmen etwas.

Analysten, die im Vorfeld sehr optimistisch bezüglich des Potenzials von JD waren, schraubten anschließend ihre Kursziele zurück. Die BOCOM senkte beispielweise ihre Empfehlung von „Kaufen“ auf „Halten“ mit Kursziel 43 Dollar. New Street senkte von 80 auf 70 Dollar, weil der Konkurrenzkampf mit PDD im Niedrigpreis-Sektor kurzfristig aufs Wachstum drücken könne. JDs Nettomarge von 2,7 Prozent habe viele Investoren enttäuscht, sagte William Ma, Chief Investment Officer der Grow Investment Group. Die Citi hat ihr Kursziel für JD.com von 96 auf 83 Dollar gesenkt – empfiehlt aber den Kauf der Aktie. Kein Wunder, schließlich impliziert das Ziel bei einem aktuellen Kurs von 40 Dollar ein Verdopplungspotenzial. Die Credit Suisse empfiehlt ebenfalls den Kauf (Ziel: 87 Dollar).

JD.com (WKN: A112ST)

DER AKTIONÄR hatte in den vergangenen Monaten eher zurückhaltend auf die Rally bei chinesischen Tech- und Internetaktien reagiert. JD.com war in dieser Zeit keine Empfehlung. Vom Hoch am Jahresanfang bei 67 Dollar hat die Aktie inzwischen schon wieder rund 40 Prozent korrigiert. Langfristig könnte das aktuelle Niveau für eine Bodenbildung gut sein. Allerdings bleibt erst mal eine Kursberuhigung abzuwarten.

Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: JD.com

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