Überraschung an der Coke-Spitze: Der Getränkeriese bekommt im kommenden Jahr einen neuen CEO. Henrique Braun übernimmt im März die Führung und soll das schwächelnde Getränkegeschäft wieder auf Kurs bringen. Damit löst er den bisherigen CEO James Quincey ab.
Bald-CEO Braun ist seit 1996 im Unternehmen tätig und wurde zum Jahresbeginn zum COO befördert. Als CEO soll er laut Coca-Cola künftig vor allem neue weltweite Wachstumspotenziale erschließen, Verbraucherbedürfnisse noch besser bedienen und die technologische Weiterentwicklung des Konzerns vorantreiben.
Konsumflaute belastet
Der Führungswechsel erfolgt in einer Phase, in der Coca-Cola und andere Hersteller mit einer verhaltenen Nachfrage nach Erfrischungsgetränken kämpfen. Zwar stieg das bereinigte weltweite Absatzvolumen bei Coca-Cola im Q3 leicht, nachdem es zuvor rückläufig gewesen war. Doch besonders einkommensschwächere Kunden griffen zuletzt seltener zu.
Quincey reagierte mit günstigeren, kleineren Verpackungsgrößen. Gleichzeitig verzeichnen höherpreisige Marken wie Smartwater und Fairlife ein dynamischeres Wachstum.
In Quinceys Amtszeit hat Coca-Cola seinen Konkurrent PepsiCo auch dank eines stärkeren Außer-Haus-Geschäfts – etwa in Restaurants und Kinos – übertroffen. Im Limonadenmarkt bleibt Coca-Cola zudem klar führend: Die Kernmarke Coca-Cola ist weiterhin die meistverkaufte Limonade in den USA, und Sprite hat Pepsi inzwischen als die drittmeistverkaufte Marke verdrängt.
Eine rechtliche Streitigkeit und pessimistischere Aussagen von CEO Quincey belasteten den Kurs zuletzt (DER AKTIONÄR berichtete). Die Aktie bleibt zwar ein defensiver Baustein im Depot, aufgrund des eingetrübten Chartbilds drängt sich ein Einstieg derzeit aber nicht auf. Unterstützung sollte die 50-Euro-Marke bieten.
Heute, 08:45