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27.11.2019 DER AKTIONÄR

Wirecard: Fast als wäre nichts gewesen…

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Wirecard

Die Wirecard-Aktie notiert am Mittwochvormittag fast unverändert knapp unterhalb der 120-Euro-Marke. Auf Wochensicht hat sie jedoch fast sieben Prozent zugelegt – und die Verluste nach dem kritischen Handelsblatt-Artikel in der Vorwoche nahezu ausgeglichen.

Darin war unter anderem zu lesen, dass die Wirtschaftsprüfer von EY einer Wirecard-Tochter in Singapur das Testat für die Jahresbilanz 2017 verweigert haben (DER AKTIONÄR berichtete). Da Wirecard wegen Fragen zur Bilanzierung – speziell in Singapur – seit Längerem in den Schlagzeilen steht, reagierten viele Anleger prompt: Für die Wirecard-Aktie ging es daraufhin in der Spitze um fast zehn Prozent auf rund 112 Euro abwärts.

Nach einer Stellungnahme von Wirecard am letzten Mittwoch konnte sie einen Teil der anfänglichen Verluste noch im Tagesverlauf ausgleichen und seitdem insgesamt fast sieben Prozent zulegen. Damit nähert sich der Kurs nun wieder dem Bereich von 120 Euro, in dem sie sich vor dem Bericht seit Anfang November stabilisiert hatte.

Wirecard (WKN: 747206)

Verkehrte Welt: Seit Jahresbeginn im Minus

Trotz der jüngsten Erholung: Im Vergleich zum Jahresbeginn steht die Wirecard-Aktie heute rund zehn Prozent tiefer und gehört damit zu den größten Verlierern im DAX – ein ungewohntes Bild für den Payment-Überflieger und jahrelangen Outperformer. Vom bisherigen Jahreshoch bei 170,70 Euro oder dem Allzeithoch aus dem Vorjahr bei 199 Euro ist der Kurs noch weit entfernt. Einem erneuten Vorstoß in diese Regionen stehen offene Fragen und die große Unsicherheit rund um die Bilanzierung des DAX-Konzerns im Weg.

Die laufenden Ermittlungen der Behörden in Singapur sowie die vom Unternehmen in Auftrag gegebene Bilanz-Sonderprüfung überschatten derzeit die zweifelsohne starke operative Entwicklung des Zahlungsabwicklers. Aus diesem Grund kommt die Wirecard-Aktie aktuell nur für risikofreudige Anleger in Frage.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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