Es war die Börsen-Nachricht des vergangenen Wochenendes – und ein kleiner Schock für viele Anleger: Investmentlegende Warren Buffett hört auf als Chef von Berkshire Hathaway. Der Kurs von Berkshire gab ein paar Prozent nach, obwohl Buffett seine Nachfolge längst geregelt hat. Ein genauerer Blick zeigt aber, dass Buffett ohnehin noch nicht wirklich weg ist.
Zwar klang die Nachricht sofortig und absolut, tatsächlich übergibt Buffett aber erst Anfang 2026 seine CEO-Rolle an Greg Abel. Zudem wird Buffett weiterhin als Verwaltungsratsvorsitzender im Unternehmen bleiben. Das gab der Konzern am Wochenende bekannt.
Buffett lobte Abel auf dem Aktionärstreffen am Wochenende ausdrücklich: „Er arbeitet härter als ich – und kann vieles besser.“ Abel gilt als Manager, der klare Ansagen macht, aber gleichzeitig den Unternehmenseinheiten ihre Autonomie lässt. Auch das bleibt somit wohl ein zentrales Merkmal der Berkshire-Kultur.
Ohnehin ist Berkshire für seine Konstanz auf der Führungsebene bekannt. Abel sagte am Wochenende, er habe seinen Investmentansatz von Buffett gelernt – und werde diesen nicht verändern.
Buffett hatte es zuletzt ruhig angehen lassen und kaum signifikante Käufe getätigt, sondern Rekordsummen an Cash angehäuft. Auch Berkshire-Aktien kaufte er nicht zurück. Am Wochenende sagte er vor über 40.000 Teilnehmern auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway in Omaha, Nebraska, dass der Tag kommen werde, an dem man „mit Chancen überhäuft“ werde.
Es ist gut, dass Buffett seine Nachfolge geregelt hat. Mit 94 Jahren ist schließlich alles andere als garantiert, dass der Altmeister seinen Fans auch in den kommenden Jahren noch erhalten bleibt. Vorerst bleibt Buffett aber noch Chef – und wird seiner Beteiligungsgesellschaft anschließend in beratender Funktion zur Seite stehen. Nach dem ersten Minus am Montag war die Berkshire-Aktie zuletzt wieder gestiegen. Berkshire Hathaway ist seit 2020 durchgehend eine AKTIONÄR-Empfehlung und rund 180 Prozent im Plus.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Berkshire Hathaway.
07.05.2025, 21:31