Deutschlands größter Vermieter Vonovia bringt sich als möglicher Partner für die Bundeswehr ins Gespräch. Vorstandschef Rolf Buch erklärte, dass das Wohnungsunternehmen bereitstehe, beim Bau und der Bereitstellung von Wohnungen für Soldaten mitzuwirken. Er spricht gar von einem „Werkswohnungsbau 2.0“.
„Dank unserer langjährigen Erfahrung im Wohnungsbau sind wir in der Lage, passende Unterkünfte zu errichten und im Rahmen von Kooperationen Belegungsrechte für die Bundeswehr einzuräumen“, so Buch.
Hintergrund ist die geplante Aufstockung der Truppenstärke auf mindestens 260.000 Soldaten. Attraktive Wohnangebote könnten dabei helfen, neue Kräfte zu gewinnen. Schon heute sei es wenig reizvoll, wenn ein Arbeitsplatz 400 Kilometer vom Heimatort entfernt liege – ohne passende Wohnung sei die Personalgewinnung schwierig.
Vonovia verweist auf seine Historie im Werkswohnungsbau und frühere Übernahmen von Bundesimmobilien, darunter auch Bestände der Bundeswehr. Buch spricht in diesem Zusammenhang von einem „Werkswohnungsbau 2.0“. Dieser könnte Vonovia tatsächlich ein spannendes Zusatzgeschäft bringen.
Darüber hinaus sieht der Manager die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau verbessert. Der von der Bundesregierung angestoßene „Bauturbo“ und günstigere KfW-Kredite könnten Impulse setzen, wenngleich konkrete Effekte Zeit benötigen. Allerdings müssten die Baukosten deutlich sinken – von aktuell mehr als 5.000 auf unter 3.500 Euro je Quadratmeter –, um wieder bezahlbare Mieten zu ermöglichen.
Vonovia selbst will 2025 den Bau von rund 3.000 neuen Wohnungen starten. Perspektivisch könnten auf eigenen Grundstücken bis zu 70.000 Einheiten entstehen. Voraussetzung sei allerdings eine solide Finanzierung, da die Beschaffung von Eigenkapital bei dem derzeit niedrigen Aktienkurs zu teuer wäre.
Vonovia positioniert sich clever als Partner im Wohnungsbau für die Bundeswehr. Doch selbst ohne diese Zusatzfantasie bleibt die Aktie ein spannender Turnaround-Kandidat – auch wenn das Chartbild nach wie vor zur Vorsicht mahnt.
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29.09.2025, 08:37