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Foto: Fabian Bimmer/REUTERS
06.04.2022 Julian Weber

Volkswagen will zahlreiche Modelle streichen – kann das funktionieren?

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Lange Jahre war es das Ziel der meisten Autohersteller möglichst viele Fahrzeuge zu verkaufen. So auch beim Volkswagen-Konzern und dessen ehemaligen Chef Martin Winterkorn. Dieser hatte als Ziel für die VW-Gruppe, der nach verkauften Einheiten größte Autobauer der Welt zu werden. Doch die neuesten Entwicklungen, wie etwa der Chipmangel in der Autobranche bewegen VW zu einem Umdenken.

In der Vergangenheit wurde bei VW versucht, mehr Fahrzeuge zu verkaufen, um den Profit zu erhöhen, auch wenn dazu große Rabatte nötig waren. In Folge dessen setzte das Unternehmen zwar zahlreiche Fahrzeuge ab, erzielte aber in den amerikanischen Märkten teils große Verluste. Erst zuletzt konnte man in Nordamerika zur Profitabilität zurückkehren.

Laut Volkswagen-CFO Arno Antlitz ist das Hauptziel des Konzerns nicht Wachstum oder der Marktanteil, sondern vielmehr die Qualität und Margen. Daher soll das Angebot von aktuell über 100 Verbrenner-Modellen der VW-Marken in Europa bis 2030 um 60 Prozent reduziert werden. In Zukunft wollen sich die Wolfsburger auf die Produktion profitablerer Premium-Fahrzeuge konzentrieren.

Dieser Plan dürfte in Folge des Rekordjahres 2021 Form angenommen haben. Durch den Chipmangel hat VW die hochpreisigeren Fahrzeuge seiner Marken Porsche und Audi priorisiert gebaut und so trotz zurückgehender Verkaufszahlen ein deutliches Gewinn- und Umsatzwachstum erzielt.

Auch die 52 Milliarden-Euro-Investition in elektrische Fahrzeuge wird laut Antlitz keine zusätzlichen Kapazitäten bringen, sondern es werden vielmehr die Werke für die Elektromobilität umgebaut. So auch zuletzt an den Standorten Emden und Zwickau, wo statt Verbrennern jetzt E-Autos produziert werden.

Die neue Strategie kann funktionieren, wie das vergangene Jahr gezwungenermaßen gezeigt hat. Im Hinblick auf die Elektromobilität ist VW schon stark positioniert. Langfristig ist DER AKTIONÄR daher von dem Autobauer überzeugt. Kurzfristig können allerdings die Ukraine-Krise und der Halbleitermangel für Probleme sorgen. Charttechnisch wäre vor allem ein nachhaltiges Überwinden der 160-Euro-Marke wichtig. 

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.

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