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20.10.2022 Michael Schröder

Varta: Frische Zahlen da - nächster Schocker oder Entwarnung?

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Varta

Am 22. September hatte Varta seine Prognose für das dritte Quartal zurückgezogen und zeitglich die erst Ende Juli 2022 angepasste Prognose für das Geschäftsjahr 2022 ausgesetzt. Vor wenigen Minuten liefen nun überraschend erste Eckdaten für das dritte Quartal über den Ticker. Diese zeigen: Der Batteriehersteller leidet unter rückläufigen Umsätzen und schreibt rote Zahlen.

Nach vorläufigen Zahlen erzielte die Varta im dritten Quartal 2022 einen Umsatz in Höhe von 194 Millionen Euro (Vorjahr: 224,7 Millionen Euro) - ein Umsatzrückgang von 14 Prozent . Das vorläufige bereinigte EBITDA beträgt minus 2,5 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 70,2 Millionen Euro eingefahren wurde.

Zur Erinnerung: Die ursprüngliche Prognose sah einen Umsatz zwischen 210 und 230 Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA zwischen 40 und 50 Millionen Euro vor.

In den ersten drei Quartalen konnte damit ein Umsatz von 571 Millionen Euro (Vorjahr: 622,3 Millionen Euro) erzielt werden. Dies entspricht einem Umsatzrückgang von rund acht Prozent. Das vorläufige bereinigte EBITDA nach neun Monaten beträgt 66 Millionen Euro (Vorjahr: 182,5 Millionen Euro).

„Wesentliche Ursachen liegen in den Verzögerungen von Kundengeschäften und den unverändert sehr hohen Rohstoffpreisen und Energiekosten. So verzögern sich Kundenprojekte im hoch-margigen Segment Microbatteries, was zu einem Umsatz- und Ertragsrückgang geführt hat. Andere Geschäftsbereiche, z.B. der Bereich Consumer Batteries, konnten den Umsatz steigern. Durch einen deutlich höheren Rohstoffanteil unterliegen diese Produkte jedoch überproportionalen Preissteigerungen. Diese Entwicklungen in den Segmenten Microbatteries und Consumer haben zu einer negativen Veränderung bei Umsatz- und Ertragsmix geführt“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.

Den Kostendruck bekommen derzeit nahezu alle produzierenden Unternehmen zu spüren. Um welche Verzögerungen von Kundengeschäften es im Detail geht, ist weiter unbekannt. Fakt ist dagegen, dass das Q3 desaströs verlaufen ist und die Gewinnprognosen deutlich verfehlt wurden und der Wachstumsmotor beim Umsatz auch spürbar stottert. Vor diesem Hintergrund scheint die Aktie mit einem KGV von 30 weiter zu teuer.

Varta (WKN: A0TGJ5)

Die endgültigen Zahlen für die ersten neun Monate 2022 werden am 15. November veröffentlicht. Ob es dann auch eine neue Jahresprognose gibt, ist unklar. Das Varta-Management dürfte zwar weiter alles versuchen, um den angeschlagenen Batteriehersteller wieder auf Kurs zu bekommen. Dies dürfte im aktuellen Marktumfeld allerdings kein leichtes Unterfangen werden - zumal dazu vermutlich auch frisches Kapital notwendig sein dürfte. Auch wenn die Aktie mehr oder weniger unverändert auf die ersten Q3-Eckdaten reagiert, warten Anleger vor einem Einstieg weitere Nachrichten ab.

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