Under Armour hat seine jüngsten Quartalszahlen veröffentlicht. Diese lagen zwar in etwa im Rahmen der Erwartungen der Analysten, doch eine deutliche Prognosesenkung – unter anderem ausgelöst durch die von Trump verhängten Zöllen – führt dazu, dass die Aktie am Freitag um mehr als 20 Prozent abstürzt.
Under Armour hat im ersten Quartal mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von zwei Cent die Markterwartung leicht verfehlt, lag damit aber über dem Vorjahreswert von einem Cent. Der Umsatz sank um 4,2 Prozent auf 1,13 Milliarden Dollar und entsprach damit den Prognosen.
Besonders schwach lief das Schuhgeschäft mit einem Minus von 14 Prozent auf 266 Millionen Dollar, während Bekleidung mit minus 1,4 Prozent auf 747 Millionen Dollar relativ stabil blieb. In Nordamerika schrumpften die Erlöse um 5,5 Prozent, in Lateinamerika sogar um 15 Prozent. Positiv stachen EMEA mit einem Plus von 9,6 Prozent und das Lizenzgeschäft mit einem Zuwachs von zwölf Prozent hervor.
Der operative Gewinn erreichte 24,4 Millionen Dollar, deutlich mehr als die erwarteten 20,7 Millionen Dollar. Der Lagerbestand stieg leicht um zwei Prozent auf 1,14 Milliarden Dollar. Für das zweite Quartal stellt Under Armour indes einen Umsatzrückgang von sechs bis sieben Prozent in Aussicht – klar schlechter als die bisher erwarteten minus drei Prozent – und erwartet einen Rückgang der Bruttomarge um 340 bis 360 Basispunkte, vor allem wegen Zollbelastungen und ungünstiger Vertriebsmischung.
Der bereinigte Gewinn je Aktie soll nur zwischen ein und zwei Cent liegen, während der Markt bisher 26 Cent prognostiziert hatte. Analysten reagierten entsprechend skeptisch: Truist sprach von schwachen Aussichten und begrenzter Visibilität für eine Wende, belastet durch markenspezifische Probleme, einen schwierigen Konsumtrend, Zollbelastungen und harte Konkurrenz. Bloomberg Intelligence sieht im Ausblick auf ein Umsatzminus von bis zu sieben Prozent und den starken Margenrückgang ein klares Zeichen für wachsende makroökonomische Risiken und Zollprobleme. William Blair betont, dass der angestrebte Imagewechsel hin zu einer Premium-Marke zwar langfristig Potenzial habe, aber Zeit brauche und durch Zölle zusätzlich gebremst werde. Citi hob die „sehr schwache“ Prognose hervor, bei der jede Kennzahl schlechter als erwartet ausfiel, und sieht in Nordamerika eine schwache Marktposition mit begrenztem Preissetzungsspielraum.
Under Armour befindet sich in heftigen Turbulenzen, die Aktie ist kurz davor ein neues Jahrestief zu markieren. Anleger halten viel Abstand.
08.08.2025, 21:15