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03.03.2020 Marion Schlegel

Übernahme-Angebot für Qiagen: War’s das oder geht da noch mehr – das sagen die Analysten

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Qiagen

In Erwartung einer Übernahme durch den US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific sind die Aktien von Qiagen am Dienstag steil nach oben geschossen. Damit haben sie sich dem Gebot in Höhe von 39 Euro je Aktie bereits stark angenähert. Direkt zum Handelsstart schnellten die Anteile des im MDAX gelisteten Gendiagnostik- und Biotechunternehmens auf 38,75 Euro hoch. Bis zum späten Nachmittag kam der Kurs dann leicht zurück auf 37,11 Euro, was noch immer ein Plus von 16,7 Prozent bedeutet.

Mit diesem Sprung schlossen die Papiere des 1984 aus der Universität Düsseldorf heraus gegründeten Unternehmens erstmals wieder die große Kurslücke, die sie nach Weihnachten gerissen hatten. Anfang Dezember noch hatten Übernahmehoffnungen die Aktie auf 39,19 Euro und damit auf das höchste Niveau seit 2001 getrieben.

Doch kurz vor Jahresschluss hatte Qiagen den Spekulationen ein Ende bereitet und den Verkauf abgesagt. Die Vorstöße der Kaufinteressenten seien nicht überzeugend, lautete damals die Begründung.

Qiagen (WKN: A2DKCH)

Nach dem vorangegangenen monatelangen Gezerre um Qiagen rechnen viele Analysten daher nun weder mit Gegenangeboten noch mit größeren kartellrechtlichen Bedenken. Analyst Peter Welford von Jefferies etwa sprach von einem fairen Gebot. Der Deal dürfte seines Erachtens auch angesichts der fortwährenden Unsicherheiten in China begrüßt werden.

Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff schrieb ebenfalls, dass das Angebot vernünftig sei. Der Deal sei trotz der Kurshöhen vor Weihnachten kein Schnäppchen. Immerhin stehe Qiagen zahlreichen Problemen gegenüber. So habe das Unternehmen seine Ziele 2019 zwei Mal eindampfen müssen. Hinzu komme die Situation in China und das Gebiet der begleitenden Diagnostik, das mindestens noch im ersten Halbjahr 2020 schwierig bleiben werde. Ähnlich wie Analyst Welford erwartet auch Wendorff keinen Bieterwettkampf. Er sehe keine Strategie, mit der der Übernahmepreis noch weiter in die Höhe getrieben werden könnte, schrieb er.

Die DZ Bank hat den fairen Wert für Qiagen angesichts einer Übernahmeofferte von Thermo Fisher von 33,20 auf den gebotenen Preis von 39 Euro angehoben und die Einstufung auf "Halten" belassen. Durch die Zustimmung des Managements sei ein Gegengebot zwar nicht ausgeschlossen, aber nicht die wahrscheinlichste Variante, schrieb Analyst Sven Kürten in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Unklar bleibe aber die Annahmebereitschaft der Aktionäre, da die Prämie nicht übermäßig hoch sei. Er sieht daher Potenzial für eine Nachbesserung und rät zum Abwarten.

Die Aktie von Qiagen notiert derzeit gut zwei Euro unter der Übernahme-Offerte. Anleger können auf eine Annäherung an den gebotenen Preis von 39 Euro oder möglicherweise eine Nachbesserung setzen. Allerdings sollte man sich mit einem relativ engen Stopp absichern. Alle anderen nehmen den Kursgewinn seit der Empfehlung des AKTIONÄR vor wenigen Wochen bei 31,46 Euro mit.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Qiagen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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