Es ist ein klarer Reflex auf die aktuelle Bitcoin-Rally: Der Kurs der Strategy-Aktie (ehemals MicroStrategy) steigt heute im US-Handel gut 6,7 Prozent auf 419 Dollar. Bitcoin ist unterdessen wieder über 100.000 Dollar gestiegen. Kenner wissen: Das gehört zusammen. Strategy gilt als einer der größten Bitcoin-Investoren unter den börsennotierten Unternehmen.
Während viele Unternehmen noch zögern, ob und wie sie Bitcoin in ihre Strategie integrieren sollen, lässt Michael Saylor, Chef von Strategy, keinen Zweifel an seiner Haltung: Für ihn ist Bitcoin mehr als nur eine alternative Anlageklasse – es ist ein strategisches Muss für fast alle Unternehmen.
Auf der Konferenz Bitcoin for Corporations 2025 in den USA erklärte Saylor, warum er Bitcoin für einen essenziellen Baustein jeder modernen Unternehmensstrategie hält – insbesondere für die große Mehrheit außerhalb der US-Tech-Elite. „Bitcoin ist die Überlebensstrategie für 96 % der Unternehmen“, so Saylor wörtlich.
Nur ein kleiner Teil der börsennotierten Unternehmen – etwa Apple, Microsoft oder Alphabet – sei in der Lage, dauerhaft echten Shareholder-Value zu schaffen. Der Rest kämpfe in einem strukturell benachteiligten Umfeld. 85 Prozent der US-gelisteten Unternehmen blieben hinter dem S&P 500 zurück. 96 Prozent würden langfristig Renditen erwirtschaften, die kaum über US-Staatsanleihen liegen.
Saylors (altbekannte) Lösung: Bitcoin als digitales Reserve-Asset. Seit 2020 verfolgt MicroStrategy genau diesen Weg. Die Transformation vom kriselnden Softwareanbieter zur Bitcoin-getriebenen Investmentstory ist für Saylor der Beweis: Damals notierte die Aktie bei 6 Dollar. Heute kratzt sie an der 400-Dollar-Marke. Insgesamt hält MicroStrategy mittlerweile über 555.000 Bitcoins, eingekauft für rund 38 Milliarden US-Dollar.
Trotz eines Verlusts von 5,9 Milliarden Dollar auf seine Bitcoin-Bestände im ersten Quartal 2025, ausgelöst durch einen Kursrückgang der Kryptowährung, waren Analysten gegenüber Strategy zuletzt weiter zuversichtlich geblieben. Benchmark und Bernstein hatten ihre Kaufempfehlungen für die Aktie bekräftigt. DER AKTIONÄR berichtete (siehe weiterführende Beiträge am Artikelende).
Der Strategy-Kurs hängt am Bitcoin-Verlauf. Saylors Idee, einen Großteil des Geldes eines Unternehmens in Bitcoin zu stecken, ist äußerst umstritten – nicht zuletzt aufgrund der extrem hohen Volatilität und der damit verbundenen Risiken. DER AKTIONÄR bevorzugt derzeit ein Direktinvestment in Bitcoin.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
08.05.2025, 20:57