Es deutete sich eine absolute Katastrophen-Saison an: Nach dem 26. Spieltag rangierte Borussia Dortmund lediglich auf Platz 11. Der Dauergast in der finanziell äußerst lukrativen Champions League drohte damit sogar erstmals seit 2009 komplett ohne Teilnahme an einem der europäischen Wettbewerbe dazustehen. Doch die Lage hat sich verbessert.
So blickt der BVB nun auf eine durchaus stolze Serie zurück: An den vergangenen sechs Spieltagen gelangen fünf Siege und ein Unentschieden (ein starkes 2:2 beim Auswärtsspiel beim neuen Meister Bayern München). Dadurch ist das Team von Trainer Niko Kovac, der das Amt am 2. Februar übernommen hatte, mittlerweile wieder auf Platz 5 geklettert. Der Rückstand auf den Tabellenvierten, den SC Freiburg, beträgt nun gerade einmal einen Punkt. Sechs Punkte sind noch zu vergeben. Zudem ist das Torverhältnis der Dortmunder wesentlich besser als das der Breisgauer. Einen Platz hinter den Dortmundern rangiert RB Leipzig auf Platz 6, der immerhin noch zur Teilnahme an der Conference League berechtigen würde.
Auf Platz 7 (Mainz 05) haben die Borussen nun drei Punkte Vorsprung und das etwas bessere Torverhältnis. Werder Bremen auf Platz 8 hat bereits vier Punkte Rückstand.
Zum Vergleich: Nach dem 26. Spieltag hatte der BVB noch zehn Zähler Rückstand auf Platz 4 und sieben auf den 6. Rang.
Damit stehen die Chancen gut, dass die Dortmunder zumindest das Horror-Szenario einer Saison ohne Europapokal-Einnahmen abwenden können.
Am nächsten Spieltag muss der BVB zum sehr schweren Auswärtsspiel zu Bayer Leverkusen, wobei es für den entthronten Meister des Jahres 2024 nun um nichts mehr geht, Platz 2 ist der Werkself sicher. Am letzten Spieltag empfängt der BVB Holstein Kiel. Der Aufsteiger kämpft noch um den Klassenerhalt.
Der Worst Case könnte verhindert werden. Doch der Trend für den BVB bleibt schwierig. Immer mehr Staats- und Werksvereine in Deutschland und in der europäischen Spitze mit schier unerschöpflichen finanziellen Möglichkeiten machen es den Dortmundern immer schwieriger, sich dauerhaft in der Spitze festzusetzen. Der Spagat, auf der einen Seite einen sportlich konkurrenzfähigen Kader zusammenzustellen und auf der anderen Seite nachhaltig profitabel zu wirtschaften, wird immer komplizierter. Ein Kauf der Aktie drängt sich daher aktuell nicht auf.