Silber und Gold: Es geht weiter nach oben

Der Precious Metals Index mit seinen 18 stark aufgestellten Gold- und Silberproduzenten steht kurz vor dem Sprung auf ein neues Allzeithoch. Aktuell notiert er bei 478 Punkten. Das bedeutet, dass der Index seit Auflegung im Jahre 2017 mittlerweile fast 380 Prozent zugelegt hat. Aktuell schiebt der Goldpreis und natürlich vor allem die Silber-Rally an.

So erreichte die Feinunze mit 61,95 US-Dollar ein neues Allzeithoch. Bereits seit Monatsbeginn hat das Edelmetall stark an Dynamik gewonnen: Innerhalb weniger Wochen legte Silber über acht Prozent zu, seit Jahresstart hat sich der Preis sogar mehr als verdoppelt.

Marktbeobachtern zufolge wird die Rally derzeit vor allem durch Investoren getragen, die auf weiter sinkende US-Zinsen setzen. Am Abend wird mit einer erneuten Zinssenkung der US-Notenbank um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Da Silber – wie alle Edelmetalle – keine laufenden Erträge bietet, erhöht eine fallende Verzinsung alternativer Anlagen typischerweise die Attraktivität des Edelmetalls.

Zusätzlichen Auftrieb erhält Silber laut dem Handelshaus Heraeus durch die scharfe Zollpolitik der US-Regierung. Aus Sorge vor zusätzlichen Abgaben wurden zuletzt große Mengen nach Amerika verlagert, was die verfügbare Liquidität an den Märkten reduzierte und die Preise weiter steigen ließ. Hinzu kommt die hohe Nachfrage der Solarindustrie: Silber ist ein zentraler Rohstoff für die Photovoltaik und profitiert entsprechend vom globalen Ausbau der Solarenergie. Trotz der aktuellen Rekordstände mahnt Heraeus zur Vorsicht. In seinem Ausblick für 2026 geht das Unternehmen davon aus, dass der Markt – ähnlich wie bei Gold – nach dem starken Preisanstieg zunächst eine Phase der Konsolidierung durchlaufen könnte. Zudem seien bei Silber ausgeprägtere Kursschwankungen zu erwarten als beim Gold.

Der Rohstoffexperte David Wilson von BNP Paribas betont, dass Silber traditionell stark von privaten Anlegern und kurzfristigen Marktteilnehmern unterstützt wird. „Sobald ein Aufwärtstrend erkennbar ist, zieht er tendenziell mehr Kapital an“, erläutert er.