Der schwedische Anbieter für digitale Werbung und Spieleentwicklung Verve Group sieht sich derzeit mit zwei wesentlichen Herausforderungen konfrontiert: ungünstigen Wechselkursentwicklungen und erheblichen technischen Schwierigkeiten bei der Vereinheitlichung einer Plattform. Aufgrund dieser Faktoren hat das Unternehmen seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr deutlich nach unten korrigiert. Die im SDAX notierte Aktie brach massiv ein.
Für 2024 rechnet Verve nun mit einem Nettoumsatz zwischen 485 und 515 Millionen Euro, nachdem zuvor 530 bis 565 Millionen Euro angepeilt worden waren. Auch das bereinigte Ebitda-Ziel wurde gesenkt – von 155 bis 175 Millionen Euro auf nun 125 bis 140 Millionen Euro. Der technische Integrationsprozess, der Drittanbietern bessere Möglichkeiten zur Monetarisierung von Werbeflächen bieten sollte, verlief deutlich komplizierter als ursprünglich angenommen. Die Verzögerungen führten dazu, dass neue Kunden langsamer integriert wurden und das Umsatzwachstum ins Stocken geriet.
Insgesamt beziffert Verve die umsatzseitigen Auswirkungen dieser Probleme auf 34 Millionen Euro, während der operative Gewinn um 19 Millionen Euro geschmälert wurde. Zusätzlich entstanden vier Millionen Euro an Kosten für externe Unterstützung bei der Behebung der Schwierigkeiten. Obwohl die Plattformumstellung nach Unternehmensangaben im Juli abgeschlossen wurde, bleibt die Erholung beim Umsatz aus. Das Management sieht nur geringe Chancen, die entstandenen Verluste noch im laufenden Jahr auszugleichen.
Im zweiten Quartal stieg der Nettoumsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 106 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis legte leicht auf 29,5 Millionen Euro zu, während die operative Marge um zwei Prozentpunkte auf knapp 28 Prozent sank. Der auf Aktionäre entfallende Gewinn fiel drastisch von 6,3 Millionen auf 0,4 Millionen Euro.
Die erst seit gut einem Monat im SDAX gelistete Aktie verlor nach Bekanntgabe der neuen Ziele zuletzt 22,7 Prozent. Charttechnisch ist die Aktie massiv angeschlagen. Verve befindet sich nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
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15.08.2025, 19:20