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04.04.2019 Andreas Deutsch

ProSiebenSat.1: Mega-Aufholjagd oder totaler Absturz?

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ProSiebenSat.1

Der Höhenflug der Aktie von ProSiebenSat.1 geht am Donnerstag weiter. Der Titel legt am Nachmittag über vier Prozent. Kurstreiber sind nach wie vor Übernahmegerüchte. Das Chartbild hat sich deutlich aufgehellt. Doch Zweifel bleiben: Was passiert mit der Aktie, wenn sich die Gerüchte als haltlos erweisen?

ProSiebenSat.1 steht plötzlich wieder im Fokus der Anleger. Die Aktie, die nach monatelanger Talfahrt völlig ausgebombt war, hat in fünf Tagen 13 Prozent zugelegt. Die 38-Tage-Linie (verläuft aktuell bei 14,94 Euro) ist nicht mehr weit entfernt. In diesem Bereich verläuft auch ein bedeutender horizontaler Widerstand. Gelingt das Break, rückt umgehend die 90-Tage-Linie als nächster prägnanter Widerstand in den Fokus. Gelingt auch dieses Break, gilt es, den GD200 zu knacken.

Ist die Rallye aus fundamentalen Gründen gerechtfertigt?

Fakt ist: Die Lage, in der sich ProSiebenSat.1 befindet, ist schwierig. Der Werbemarkt verlagert sich zunehmend weg vom klassischen Fernsehen hin ins Internet. Die werberelevante Zielgruppe, die 14- bis 49-Jährigen, schauen zunehmend Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime und Youtube und bald auch Apple TV plus und Disney+. In Deutschland ist der TV-Werbemarkt in den vergangenen vier Jahren lediglich um 6,7 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro gewachsen. Indes legten die Werbeeinnahmen im Internet um knapp ein Viertel auf 7,78 Milliarden Euro zu. Schon bald könnten die Werbeeinnahmen der TV-Konzerne rückläufig sein, während Youtube und Co weiter wachsen.

Da spielt es nur eine Nebenrolle, dass ProSiebenSat.1 derzeit auf ein KGV von nur 7 kommt, bei einer Dividendenrendite von acht Prozent. Doch die sehr günstige Bewertung könnte Investoren oder Wettbewerber auf den Plan rufen. Einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge soll der italienische Medienkonzern Mediaset mögliche Zukaufkandidaten in Europa ins Visier nehmen, darunter auch ProSiebenSat.1.

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Denkbar ist aber auch, dass der Finanzinvestor KKR zuschlägt. KKR ist bereits in Deutschland aktiv und meldete vor Kurzem die Übernahme der Tele München Gruppe (TMG) vom bisherigen Medienunternehmer Herbert Kloiber. KKR will mit TMG eine Plattform schaffen, die vom Filmset bis ins Kino und zur TV-Auswertung die komplette Wertschöpfungskette mit starker eigener Produktion abdeckt.

Insbesondere, weil das für KKR kein Neuland wäre. KKR war von 2006 bis 2014 mit dem Investor Permira zusammen Eigentümer des TV-Konzerns aus Unterföhring.

In der unten stehenden Tabelle lässt sich ein weiterer Grund für den Einstieg eines aktivistischen Investors bei ProSiebenSat.1 finden: Zerlegt in seine Einzelteile käme der Konzern auf einen Wert je Aktie von 24,64 Euro – ergibt ein Potenzial von aktuell 72 Prozent.

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Quelle: DER AKTIONÄR

Wette für Mutige

Operativ gibt es derzeit wenige Gründe, die einen Kauf der ProSiebenSat.1-Aktie rechtfertigen. Sollten sich die Übernahmegerüchte aber verdichten, dürfte die Aktie noch ein gutes Stück zulegen. Stellen sie sich als heiße Luft heraus, könnte die Aktie das Mehrjahrestief bei 12,61 Euro testen. Wird es geknackt, könnte es bis zehn Euro abwärts gehen. Nur risikobereite Anleger gehen eine Wette ein.

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