++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
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30.01.2023 Marion Schlegel

PNE: Nach Übernahme-Aus – Aktie bricht massiv ein

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PNE

Beim deutschen Windparkentwickler PNE entwich am Montag die Übernahmefantasie. Anleger reagierten enttäuscht auf den Stopp der Verkaufsgespräche des Großaktionärs Morgan Stanley für dessen Aktienpaket. Das sorgte in der Frühe für massive Kursverluste. Die Papiere fielen mit bis zu 18 Prozent Abschlag auf ein Tief seit September zurück.

Am Ende gingen sie mit einem Minus von immer noch gut 16 Prozent bei 17,16 Euro aus dem Handel. Damit waren sie mit Abstand der größte Verlierer im SDAX des Tages.

PNE (WKN: A0JBPG)

PNE hatte die Gespräche im Oktober offiziell gemacht; vor dem Wochenende hieß es nun vom Unternehmen, dass Morgan Stanley die Verhandlungen mit potenziellen Interessenten über einen vollständigen Erwerb des von der US-Investmentbank gehaltenen Anteils derzeit nicht weiterführe.

Dabei hatte kurz zuvor die "Wirtschaftswoche" noch über ein Bieterrennen berichtet, bei dem in der letzten Runde nur noch mit dem Infrastrukturfonds von Macquarie und einem Vehikel des weltgrößten US-Fondsverwalters Blackrock verhandelt worden sein soll. Beide Offerten hatten demnach insgesamt über dem aktuellen Marktwert gelegen, dieser lag zuletzt bei rund eineinhalb Milliarden Euro.

Der PNE-Kurs war im vergangenen Jahr auf mehr als das Zweieinhalbfache gestiegen – ein großer Teil dieser Rally sei auf die Übernahmefantasie zurückzuführen gewesen, sagte ein Händler am Morgen. Der auf Eis gelegte Anteilsverkauf sei daher eine "wirklich schlechte Nachricht". Morgan Stanley hält an PNE aktuell mehr als 44 Prozent – im Falle eines Deals hätte der Käufer den übrigen Anteilseignern ein Übernahmeangebot unterbreiten müssen. Die Anleger hatten im vergangenen Jahr wohl darauf spekuliert, dass dies üppig ausfallen könnte.

Morgan Stanley hatte die Beteiligung 2019 zu lediglich 4 Euro je Aktie gekauft. Von den Interessenten soll die US-Bank Gebote von mehr als 25 Euro gefordert haben, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits im Dezember unter Berufung auf eingeweihte Kreise berichtet hatte. Mehrere Interessenten hätten sich dann auch gegen eine Offerte entschieden.

Allein bis Ende der vergangenen Woche hatte die Aktie vom Zwischenhoch gerechnet mehr als 15 Prozent an Wert eingebüßt. Aktuell summiert sich dieser Verlust nun auf fast 29 Prozent. Nach dem geplatzten Deal ist angesichts der hohen Bewertung damit die Luft bei der Aktie vorerst raus. Ohne die Übernahmefantasie gibt es spannendere Green-Tech-Aktien wie etwa ABO Wind oder Energiekontor.

(Mit Material von dpa-AFX)

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