++ Nahost eskaliert: 4 Öl- und Kohleaktien für's Depot ++

Nvidia-Chef Huang schlägt Alarm: US-Sanktionen halbieren China-Marktanteil

Nvidia-Chef Huang schlägt Alarm: US-Sanktionen halbieren China-Marktanteil
Foto: Ken Cedeno/Consolidated News Photos/picture alliance
Nvidia Corp. -%
Philipp Schleu 21.05.2025 Philipp Schleu

In einer nächtlichen Pressekonferenz auf der KI-Messe Computex in Taiwan bezeichnete der Chef des Chip-Giganten die US-Exportkontrollen für Chips als einen „Fehlschlag“. Die Restriktionen, so Huang, schadeten amerikanischen Unternehmen mehr als China und hätten den Marktanteil von Nvidia im Reich der Mitte von 95 auf dramatische 50 Prozent gedrückt.

Huang warnte eindringlich, dass die Politik Peking dazu motiviere, die Entwicklung eigener Chips massiv zu beschleunigen – ein Schuss, der für die US-Dominanz nach hinten losgehen könnte. Die Äußerungen Huangs fallen in eine Zeit, in der der ohnehin fragile Waffenstillstand zwischen den USA und China bei Zöllen und Halbleitern weiterhin auf Messers Schneide steht.

Peking kontert – Trump-Administration unter Druck

Das chinesische Handelsministerium reagierte umgehend auf die jüngste Änderung der Chip-Politik der Trump-Administration und bezeichnete das Vorgehen der USA als „überzogen“ und „schikanös“. Peking forderte das Weiße Haus unmissverständlich auf, „seine Fehler zu korrigieren“. „Die USA missbrauchen Exportkontrollmaßnahmen, verhängen ungerechtfertigte Beschränkungen für chinesische Chipprodukte und mischen sich sogar in die Verwendung von im Inland hergestellten Chips durch chinesische Unternehmen innerhalb Chinas ein“, so die scharfe Kritik aus dem Ministerium.

Nvidia im Spagat zwischen den Supermächten

Nvidia findet sich inmitten dieses sich zuspitzenden Tech-Kalten Krieges wieder. CEO Jensen Huang versucht dabei den schwierigen Spagat, die Beziehungen zu beiden Seiten aufrechtzuerhalten. Erst letzte Woche hatte US-Präsident Donald Trump Huang bei einem Besuch in Saudi-Arabien als „Freund“ bezeichnet und Nvidias massive Investitionen in Künstliche Intelligenz gelobt. Huang begleitete Trump auf dieser Nahost-Reise als prominenter Vertreter der globalen Technologiemacht der USA.

Gleichzeitig pflegt Huang jedoch enge Beziehungen zu China und lobte wiederholt die technologischen Fähigkeiten des Landes. Nvidia plant derzeit sogar neue Büroflächen für seine Mitarbeiter in Shanghai, obwohl das Unternehmen betont, dorthin keine IP- oder GPU-Designs zu transferieren – eine Maßnahme, die wohl auch der Beruhigung Washingtons dienen soll.

Created with Highcharts 9.1.2Nvidia17. Jun15. Jul12. Aug9. Sep7. Okt4. Nov2. Dez30. Dez27. Jan24. Feb24. Mär21. Apr19. Mai8090100110120130140150
Nvidia (WKN: 918422)

Chinas Aufholjagd – Huawei als ernstzunehmender Konkurrent?

Bereits im April hatte Huang vor Gesetzgebern in Washington gewarnt, dass China im Bereich KI rasant aufhole. „China ist direkt hinter uns“, so Huangs deutliche Worte.

Besonders hob er die Fähigkeiten des chinesischen Tech-Riesen Huawei hervor, der Berichten zufolge einen eigenen fortschrittlichen Chip entwickelt, um mit Nvidia zu konkurrieren. „Sie sind unglaublich in Computer- und Netzwerktechnologie, all diesen wesentlichen Fähigkeiten, um KI voranzubringen“, sagte Huang anerkennend. „Sie haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht.“

Trotz der angespannten Beziehungen zwischen den USA und China versicherte Huang hochrangigen chinesischen Beamten erst im April, dass sein Unternehmen „unverbrüchlich den chinesischen Markt bedienen“ werde.

Nvidias Balanceakt geht also weiter: Das Unternehmen passt seine Chips an, um konform zu bleiben, und navigiert entlang kommerzieller und politischer Verwerfungslinien. Huangs Warnung ist jedoch unmissverständlich: Wenn die USA ihren Ansatz nicht grundlegend überdenken, könnten sie nicht nur den riesigen chinesischen Markt, sondern auch ihren technologischen Vorsprung im globalen KI-Wettlauf verlieren.

DER AKTIONÄR bleibt dennoch langfristig zuversichtlich für die Aktie von Nvidia. Sie befindet sich auch im AKTIONÄR-Depot.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Nvidia befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Nvidia - €

Aktuelle Ausgabe

15 heiße Aktien: So holen Sie sich die Sommer-Rendite

Nr. 25/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Superagency: Wenn Künstliche Intelligenz zum Alltag wird

KI? Von ihr drohen uns natürlich auch Gefahren, aber … es gibt so vieles, was uns begeistern sollte: personalisierter Unterricht für jedes Kind durch KI-Tutoren; Forscher finden Heilmittel für Krankheiten wie Alzheimer und Krebs; KI-Berater helfen den Menschen, sich in komplexen Systemen zurechtzu­finden und ihre Ziele zu erreichen. Die KI-Insider Hoffman und Beato – der eine ein legendärer Silicon-Valley-Investor, der andere seit 30 Jahren journalistischer Chronist – bieten eine fantasievolle und positive Sicht auf die Möglichkeiten, die die KI der Menschheit eröffnet. In vielen Bereichen werden mit ihrer Hilfe Durchbrüche möglich, von denen wir heute nicht einmal zu träumen wagen. Ein Plädoyer für gesunden Optimismus in Sachen KI.

Superagency: Wenn Künstliche Intelligenz zum Alltag wird

Autoren: Hoffman, Reid Beato, Greg
Seitenanzahl: 280
Erscheinungstermin: 24.04.2025
Format: Klappenbroschur
ISBN: 978-3-68932-020-1

Preis: 27,90 €
Jetzt sichern Jetzt sichern