Der Börsengang von Newsmax sorgte am Montag für Erinnerungen an die Hochzeiten des Neuen Markts. Die Aktien des konservativen US-Nachrichtensenders schossen am ersten Handelstag um satte 735 Prozent in die Höhe – die beste IPO-Performance eines US-Unternehmens seit 2022.
Am Dienstag setzte sich die Rallye sogar noch deutlich weiter fort: Die Aktie verdreifachte sich nahezu und schloss bei 232 Dollar – das entspricht einem Plus von über 2.200 Prozent gegenüber dem Emissionspreis von 10 Dollar. Damit wurde Newsmax zeitweise mit über 29 Milliarden Dollar bewertet – mehr als zwei Fünftel der Unternehmen im S&P 500. In den Index schafft es Newsmax jedoch nicht: Das Unternehmen schrieb zuletzt rote Zahlen. 2024 stand unterm Strich ein Verlust von 72 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 171 Millionen Dollar.
Nach dem Hype folgt nun die Korrektur: Am Mittwoch verliert die Aktie im frühen US-Handel fast 50 Prozent. Es ist das erste klare Minus seit dem Debüt – ein Kursrücksetzer, der angesichts der extremen Übertreibung nicht überrascht.
Der fulminante Start von Newsmax widerspricht dem derzeit eher mauen IPO-Umfeld. Das von Nvidia unterstützte Cloud-Startup CoreWeave etwa kam zuletzt kaum vom Fleck. Der Kurs blieb am Ausgabetag exakt auf dem IPO-Niveau von 40 Dollar, rutschte anschließend sogar ab. Auch andere Kandidaten wie der LNG-Produzent Venture Global enttäuschten.
Trotz der Unsicherheit stehen weitere Börsengänge an: Unternehmen wie Klarna, StubHub oder eToro wollen dem schwachen IPO-Markt trotzen – der Erfolg von Newsmax dürfte ihnen dabei zumindest mediale Schützenhilfe liefern.
Wie schon zum Börsenstart erwähnt: Solch extreme Kursrallys wie bei Newsmax kurz nach dem Börsenstart bergen hohes Rückschlagpotenzial. Solche Aktien sind Spekulationen, keine Investitionen. Das Rückschlagspotenzial ist vor allem nach dem gestrigen Anstieg immens.
02.04.2025, 16:05