Mutares: Kurssprung dank Steyr-Beteiligung – Aktie an SDAX-Spitze

Die Beteiligungsgesellschaft Mutares springt am Freitag mit einem Plus von in der Spitze über 22 Prozent an die SDAX-Spitze. Ausschlaggebend für den Kurssprung ist der im vergangenen Oktober an die Börse gebrachte Motorenbauer Steyr. AKTIONÄR-Leser waren bei Mutares rechtzeitig dabei. Doch lohnt sich auch jetzt noch der Einstieg?

Grund für den Kurssprung bei Mutares ist der extreme Anstieg der Steyr-Aktie am Freitag. Das österreichische Unternehmen, welches von Mutares im Oktober an die Börse gebracht wurde, stieg zwischenzeitlich um 75 Prozent auf einen neuen Höchststand von 94,00 Euro. Seit ihrem IPO hat sich die Steyr-Aktie nun mehr als versiebenfacht.

Der Münchner Finanzinvestor hatte Steyr vor knapp zwei Jahren vom französischen Rüstungskonzern Thales übernommen und im vergangenen Herbst erfolgreich an der Frankfurter Börse gelistet. Der Börsengang erfolgte im Oktober. Der Platzierungspreis der Steyr-Aktie lag damals bei rund 17 Euro. Doch trotz IPO hält Mutares mit 70,9 Prozent auch weiterhin die Mehrheit an Steyr. Der aktuelle Wert der Beteiligung beläuft sich auf 327,6 Millionen Euro.

Steyr: Auftragsflut dank Rüstungsboom

Ein neuer Großauftrag aus Brasilien hat die aktuelle Rally der Steyr-Aktie befeuert. Das Unternehmen meldete am Freitag einen langfristigen Rahmenvertrag mit einem brasilianischen Kunden. Dieser trägt zur Absicherung des Auftragsbestands bei. Der Aufragbestand von Steyr liegt damit bei fast 200 Millionen Euro bis 2027. Zudem haben die Österreicher bereits am Mittwoch einen Dividendenvorschlag von 0,55 Euro angekündigt.

Schon in den letzten Monaten profitierte Steyr massiv vom weltweiten Rüstungsboom, welcher durch die jüngsten Entwicklungen rund um die US-Politik unter Donald Trump weiter befeuert wurde. Das Unternehmen stellt Dieselmotoren her, die als Antrieb für Militärfahrzeuge, Boote und als Hilfsaggregate für Panzer und Lokomotiven genutzt werden. Unter anderem hat Steyr bereits einen Liefervertrag mit Rheinmetall für den deutschen Panther-Kampfpanzer abgeschlossen. Künftige Aufträge könnten unter anderem Motoren für den südkoreanischen K2-Panzer umfassen, den Polen in großer Stückzahl bestellt hat.

Für eine Auftragswelle ist der Steyr jedenfalls bestens gerüstet. Aktuell fertigt der Motorenbauer lediglich im Ein-Schicht-Betrieb an vier Tagen in der Woche. Gegenüber Bloomberg erklärte CEO Julian Cassutti jüngst, man könne den Produktionskapazitäten mindestens verdoppeln, ohne neue Mitarbeiter einzustellen oder das Werk zu erweitern.