McDonald’s hat Zahlen für das erste Quartal vorgelegt – und dabei nicht in allen Punkten überzeugt. Während der Gewinn leicht über den Erwartungen lag, sorgte vor allem ein deutlicher Rückgang der vergleichbaren US-Umsätze für Stirnrunzeln. Dennoch bleibt der Fast-Food-Riese auf Kurs – auch dank ambitionierter Expansionspläne. Was Anleger jetzt wissen müssen.
McDonald’s hat im ersten Quartal 2025 einen Umsatz von 5,96 Milliarden Dollar erzielt – ein Rückgang um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr und zugleich ein Verfehlen der Analystenschätzungen, die im Schnitt mit 6,09 Milliarden Dollar gerechnet hatten.
Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 2,67 Dollar und damit hauchdünn über den Erwartungen von 2,66 Dollar. Unterm Strich verdiente der Konzern 1,87 Milliarden Dollar – nach 1,93 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum.
Schwächster Wert seit Pandemie-Beginn
Besonders kritisch fällt der Blick auf die sogenannten Same-Store-Sales aus – also die Umsätze in Restaurants, die seit mindestens 13 Monaten geöffnet sind. Diese Kennzahl ist für Investoren besonders wichtig, da sie Aufschluss über das organische Wachstum eines Unternehmens gibt – ohne Verzerrungen durch Neueröffnungen oder Übernahmen.
In den USA sanken die vergleichbaren Umsätze um deutliche 3,6 Prozent – der stärkste Rückgang seit dem zweiten Quartal 2020, als Corona-Lockdowns das Geschäft massiv belasteten. Analysten hatten lediglich mit einem Minus von rund 1,7 Prozent gerechnet. Der Rückgang fiel damit mehr als doppelt so stark aus wie erwartet.
Konzernweit lagen die vergleichbaren Umsätze ein Prozent unter dem Vorjahreswert – ebenfalls unter den Erwartungen. Belastend wirkte hier unter anderem ein zusätzlicher Schalttag im Vorjahr.
In den entwickelten Auslandsmärkten wie Australien und Frankreich sanken die vergleichbaren Umsätze um ein Prozent (erwartet: stabil).
In den Entwicklungs- und Lizenzmärkten – etwa China, Japan und Brasilien – legten sie hingegen um 3,5 zu und übertrafen damit knapp die Erwartungen von 3,3 Prozent.
Konsumflaute, Wetter, E.coli: Viele Baustellen
McDonald’s nannte offiziell keine konkreten Gründe für die schwachen US-Zahlen, verwies aber auf ungünstige Vergleichswerte, einen harten Winter sowie eine zögerliche Konsumhaltung bei einkommensschwachen Kunden. Zudem hatte das Unternehmen zuletzt mit den Nachwirkungen eines E.coli-Ausbruchs zu kämpfen, der die Nachfrage zusätzlich belastet haben dürfte.
Bloomberg-Analyst Michael Halen sprach von einem „verzerrten Quartal“ – unter anderem wegen des „kältesten Januars seit 14 Jahren, Schneefällen und einer starken Grippewelle“.
Strategie bleibt offensiv – Wachstum durch Expansion
Trotz der Delle im Auftaktquartal hält McDonald’s an seinen ambitionierten Jahreszielen fest:
- Geplant sind weltweit rund 2.200 neue Filialen – davon etwa 1.800 Nettoeröffnungen.
- Die Investitionen sollen sich auf gut drei Milliarden Dollar belaufen.
- Das Unternehmen erwartet, dass die neuen Standorte über zwei Prozent zum weltweiten Umsatzwachstum beitragen werden.
Zudem setzt der Konzern auf neue Menü-Kampagnen und die Rückkehr beliebter Produkte wie der Snack Wraps, um Kunden in die Restaurants zu locken. Auch attraktive Preisangebote sollen helfen, die Frequenz zu steigern.
Die Zahlen sind schwächer als erhofft – insbesondere mit Blick auf das US-Geschäft. Doch der Rücksetzer sollte als temporär betrachtet werden. Wie DER AKTIONÄR gestern in seiner Zahlenvorschau betonte, bleibt McDonald’s strukturell gut aufgestellt und profitiert langfristig von Preissetzungsmacht, globaler Präsenz und klarem Markenprofil. Anleger sollten sich von dem kurzen Dämpfer nicht verunsichern lassen. Die Aktie bleibt ein defensiver Baustein im Depot. Die Kaufempfehlung bleibt bestehen, der Stoppkurs wird bei 240 Euro belassen.