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Kinderarbeit! Vorwürfe gegen HelloFresh

Kinderarbeit! Vorwürfe gegen HelloFresh
Foto: Piotr Swat/Shutterstock
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Lukas Meyer 09.12.2024, 09:30 Lukas Meyer

Diese Vorwürfe haben es in sich: Gegen HelloFresh wird wegen Kinderarbeit ermittelt. Mindestens sechs Teenager sollen Nachtschichten in einer Anlage in den USA geschoben haben. Die Aktie verzeichnet am Montag deutliche Kursverluste und bildet das Schlusslicht im MDAX. Müssen Anleger jetzt schnell handeln?

Gegen HelloFresh läuft eine Untersuchung des US-Arbeitsministerium wegen des Vorwurfs der Beschäftigung von Teenagern mit Migrationshintergrund in einer Koch- und Verpackungsanlage in Illinois. Dies berichtete ABC News am Freitagabend.

Mindestens sechs Teenager, von denen einige aus Guatemala migriert sind, arbeiteten laut Cristobal Cavazos, dem Geschäftsführer von Immigrant Solidarity, einer Organisation für die Rechte von Einwanderern, Nachtschichten in der Anlage. Diese hatte den Fall den Bundesbehörden gemeldet.

„Das sind Minderjährige, die gefährliche Arbeiten ausführen“, sagte Cavazos gegenüber ABC.

Diese Entwicklungen werfen Fragen zur Einhaltung ethischer Arbeitspraktiken auf und könnten die finanzielle Lage des Unternehmens beeinflussen. Der Standort in Aurora, Illinois, eine Anlage des Lieferdienstes Factor75, die HelloFresh 2020 übernommen hatte, geriet ins Visier der Ermittlungen. Entscheidend ist die Rolle der Zeitarbeitsfirma Midway Staffing, die für die Anstellung der Jugendlichen verantwortlich gemacht wird. HelloFresh hat seine Beziehungen zu Midway beendet und betont seine Nulltoleranzpolitik gegenüber Kinderarbeit.

Das Arbeitsministerium untersucht auch, ob die Personalvermittlungsagentur die Mitarbeiter für die Arbeit in der HelloFresh-Einrichtung einstellt, gegen die Bundesvorschriften für Kinderarbeit verstoßen hat.

„Wir waren zutiefst beunruhigt, als wir von den Anschuldigungen gegen eine ehemalige Zeitarbeitsagentur erfuhren“, erklärte ein Sprecher von HelloFresh gegenüber ABC in einer Stellungnahme. „Sobald wir von diesen Anschuldigungen erfuhren, haben wir die Zusammenarbeit umgehend beendet.“

Laut ABC bestätigte das Arbeitsministerium die Untersuchung.

HelloFresh (WKN: A16140)

HelloFresh-Anleger reagierten beunruhigt und schickten die Aktie zum Xetra-Handelsstart am Montag um sechs Prozent nach unten. Zuletzt wechselten die Papiere für 12,35 Euro den Besitzer. Angemessene Reaktion oder überzogene Panik?

Das Analysehaus Jefferies hat die Bewertung für HelloFresh in einer ersten Reakion jedenfalls mit einem Kursziel von 16,50 Euro auf „Kaufen“ belassen. Laut Analyst Giles Thorne habe HelloFresh in Gesprächen klargestellt, dass das US-Arbeitsministerium nicht gegen das Unternehmen selbst, sondern gegen den ehemaligen Personalvermittler Midway Staffing ermittele. Midway Staffing sei laut HelloFresh selbst inzwischen kein Partner mehr. Kursverluste wären daher aus Sicht des Experten nicht gerechtfertigt.

HelloFresh distanziert sich von den Vorwürfen. DER AKTIONÄR rät dazu, keine Panik-Verkäufe zu tätigen.

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