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12.12.2018 Benedikt Kaufmann

Kann SAP die US-Giganten Microsoft, Oracle oder Salesforce überholen?

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SAP

Microsoft, Oracle, Salesforce und viele andere Software-Giganten haben eines gemeinsam: Sie kommen in der Regel aus den USA. „Good old Europe“ beheimatet deutlich weniger große Tech-Konzerne. Eine Ausnahme ist SAP. Der deutsche Software-Riese kann immerhin in Sachen Marktkapitalisierung mit den Amerikanern mithalten.

Doch Mithalten reicht nicht! DER AKTIONÄR fragt daher: Kann SAP die US-Konkurrenz überholen? Was dafür nötig ist, liegt auf der Hand: Wachstum, Wachstum und nochmal Wachstum. Mit dem reinen Lizenzgeschäft können die Walldorfer SAP dies kaum erreichen. Doch die Cloud mischt die Karten neu und eröffnet eine Chance, in Zukunft mit den Konkurrenten aus Übersee nicht nur mitzuhalten, sondern sie zu überholen.

SAP macht sich fit für die Zukunft

Dass es der Konzernführung mit dem Cloud-Wachstum ernst ist, zeigen die beiden milliardenschweren Übernahmen von CallidusCloud und Qualtrics aus dem laufenden Jahr. Bei Anlegern kam jedoch der 8,3 Milliarden Dollar schwere Qualtrics-Deal nicht gut an. Denn der Experience-Management-Pionier sollte eigentlich wenige Tage später zu sechs Milliarden Dollar an die Börse gehen. SAP zahlte dann einen saftigen Aufpreis, der aber gerechtfertigt sein könnte.

Denn die Zukunft von Enterprise-Software, da ist sich SAP-Vorstand Bill McDermott sicher, liegt in der sogenannten Experience-Cloud. Das Ziel sei ein über Vertrieb und Marketing hinausgehendes Omnichannel-Angebot für E-Commerce. „Es geht nicht mehr nur um CRM, sondern um Customer Experience“, so McDermott gegenüber Bloomberg. Genau hier setzt SAP mit der Qualtrics-Übernahme an.

In einem Interview mit CNBC stellte der SAP-Chef dann klar: „Qualtrics wächst in der Cloud jährlich um 40 Prozent […] mit einem verhältnismäßig kleinen Vertriebsteam. [...] Wir haben eine große Vertriebsmaschinerie mit mehr als 15.000 Beschäftigten im täglichen Kontakt mit den Kunden. Kombiniert man das, erhält man einen unaufhaltsam wachsenden Koloss in der Cloud.“ Zeitgleich kündigte McDermott an, dass der Konzern künftig bei Umsatz und Gewinn zweistellig wachsen wolle.

Chancen bestehen

Entwickelt sich SAP zum Cloud-Customer-Experience-Kollos, dann hätte SAP sogar eine kleine Chance, schneller zu wachsen als der US-Konkurrent Salesforce. Aktuell sieht es zwar überhaupt nicht danach aus – doch immerhin hat SAP die ersten Voraussetzungen geschaffen.

Im Chart von SAP machen sich dagegen erste Anzeichen einer Erholung bemerkbar. Im Bereich von 88 Euro scheint die Aktie einen ersten Boden gefunden zu haben. Der Abwärtstrend bleibt jedoch intakt. DER AKTIONÄR bleibt long dabei.

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