Die US-Börsen erleben derzeit schwere Zeiten – und auch die Kryptomärkte stehen unter massivem Druck. Ein Marktbeobachter sieht dahinter eine gezielte Strategie der Trump-Administration, um die US-Notenbank zu Zinssenkungen zu zwingen. Was steckt hinter dieser Theorie, und welche Folgen drohen Anlegern?
Laut Anthony Pompliano, Gründer und CEO von Professional Capital Management sowie Moderator des „Pomp Podcasts“, verfolgt die Trump-Administration eine riskante Strategie: Durch das gezielte Schüren von Unsicherheit an den Märkten soll Federal-Reserve-Chef Jerome Powell zu Zinssenkungen gezwungen werden.
Ziel sei es, die Refinanzierung der rund sieben Billionen Dollar an US-Staatsschulden, die in den kommenden Monaten fällig werden, zu erleichtern. „Trump und Finanzminister Scott Bessent nehmen die Dinge selbst in die Hand – sie lassen die Vermögenswerte crashen, um Zinssenkungen zu erzwingen“, so Pompliano in einem X-Post vom 10. März.
Pompliano sieht die Lage als eine Art „Hühnerspiel“ zwischen Trump und Powell. „Es wird darauf ankommen, wer zuerst blinzelt“, so der Experte. Interessant ist, dass Trump selbst in einem Fox-News-Interview am 9. März andeutete, dass hohe Zinsen wirtschaftliches Wachstum ersticken: „Niemand wird reich, wenn die Zinsen hoch sind, weil die Leute kein Geld leihen können.“ Niedrigere Zinsen würden nicht nur die Refinanzierung der Staatsschulden erleichtern, sondern auch den Konsum ankurbeln. „Gebt den Leuten billiges Kapital, und sie werden damit etwas anfangen“, so Pompliano.
Doch die Federal Reserve steht vor einem Dilemma. Laut dem CME FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 19. März die Zinssätze im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent belässt, bei 96 Prozent. Für die darauffolgende Sitzung am 7. Mai sind die Chancen für eine Zinssenkung jedoch nahezu ausgeglichen (50:50). Normalerweise vermeidet die Fed Zinssenkungen bei hoher Inflation, da eines ihrer Hauptziele die Preisstabilität ist. Doch eine durch Trump ausgelöste Rezession – von manchen bereits als „Trumpcession“ bezeichnet – könnte die Notenbank zu einer Kehrtwende zwingen.
Sollte die Fed tatsächlich die Zinsen senken, könnten Wachstumsaktien, insbesondere im Technologiesektor, sowie Kryptowährungen von einer Erholung profitieren.
Die Theorie, dass Trump bewusst Marktturbulenzen auslöst, um die Fed zu Zinssenkungen zu zwingen, ist spekulativ, aber nicht abwegig. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich diese Strategie – falls sie denn existiert – auszahlt.
11.03.2025, 09:20