Derzeit beschäftigen zwei Themen die Impfstoffwelt: die Mutationen und die Kapazitäten. DER AKTIONÄR gibt einen Einblick.

Die Themen Knappheit der Impfstoffe und Wirkung der jeweiligen Impfstoffe bei Mutationen beschäftigen weltweit die Unternehmen und die Regierungen. Zuletzt konnten aber zahlreiche Erfolge erzielt werden. Beispielsweise konnte die AKTIONÄR-Altempfehlung Novavax mit eindrucksvollen Studiendaten für eine Überraschung und einen kräftigen Kurssprung bei der Aktie sorgen. Aber auch viele weitere Gesellschaften meldeten deutliche Fortschritte. DER AKTIONÄR gibt einen Einblick in die jüngsten Entwicklungen.

Novavax: Hohe Wirksamkeit
Starke News lieferte zuletzt Novavax: Vorläufigen Ergebnissen aus einer Phase-3-Studie zufolge hat der proteinbasierte Impfstoff NVX-CoV2373 eine Wirksamkeit von 89,3 Prozent erzielt, so das Unternehmen. Auch gegen die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 soll das Vakzin laut Hersteller ähnlich gut wirken wie gegen die ursprüngliche Variante. Weniger gut waren hingegen die Ergebnisse bei der Südafrika-Mutation. Hier soll die Wirksamkeit nur bei 60 Prozent liegen.
BioNTech gibt Gas
Deutschland hat allerdings bislang keine Liefervereinbarung mit Novavax geschlossen. Hierzulande ist BioNTech/Pfizer der größte Lieferant. Erfreulich: Wie jüngste Studiendaten zeigten, wirkt der BioNTech-Impfstoff auch bei den bisher bekannten Mutationen. Und auch was die Kapazitäten angeht, gab es zuletzt Positives.
Die Umbauten im belgischen Pfizer-Werk Puurs sind abgeschlossen. BioNTech will im ersten Quartal weiter die Menge an Impfstoffdosen erfüllen, auf die man sich vertraglich verpflichtet hat – und im zweiten Quartal sogar bis zu 75 Millionen weitere an die EU liefern. Das BioNTech-Werk in Marburg soll im Februar die Produktion starten.
„Wir haben unser europäisches Fertigungsnetzwerk kontinuierlich erweitert – von drei Partnern im Dezember 2020, als wir erste Genehmigungen erhalten haben, auf nun 13 einschließlich des Werks in Marburg. Wir werden dieses Netz weiter stärken und sind in Gesprächen mit zusätzlichen Partnern“, teilte BioNTech mit.
CureVac: Bayer-Kooperation erweitert
Ordentlich Gas gibt auch das zweite deutsche Impfstoff-Unternehmen CureVac. Es konnte seine Kooperation mit Bayer erweitern. Der DAX-Konzern will den Impfstoff nun auch produzieren. CureVac-Chef Franz-Werner Haas sagte: „Zum Ende des Jahres werden wir mehrere Hundert Millionen Dosen zur Verfügung haben.“ Er betonte, der eigene Impfstoff könne eine Grundlage dafür sein, auch mögliche weitere Pandemien in den Griff zu bekommen.“ Im ersten Quartal werden wichtige Zwischenergebnisse der Zulassungsstudie erwartet. Zudem hat CureVac angekündigt, mit GlaxoSmithKline weitere mRNA-Impfstoffe entwickeln zu wollen, die vor mutierten Varianten des Coronavirus schützen.

AFK Sistema: Impfstoff-News beflügeln
Derweil gibt es News vom russischen Impfstoff. Laut russischen Forschern hat Sputnik V eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent. Die Ergebnisse wurden am Dienstag im medizinischen Fachblatt „The Lancet“ publiziert. Russland strebt nun eine Registrierung in der EU an. Wichtig wird hier insbesondere die Sicherheit sein. Viele Fragen sind weiter offen. Die Aktie von AFK eignet sich weiter nur für risikobereite Anleger.
Spannung garantiert
Es bleibt spannend an der Impfstoff-Front. DER AKTIONÄR favorisiert aus langfristigen und bewertungstechnischen Gesichtspunkten weiter die Aktie von BioNTech. Der bevorstehende Newsflow in den nächsten Wochen könnte aber auch bei CureVac für weitere Bewegung sorgen.