Twitter legte einen rasanten Kurssturz auf das Parket, nachdem der bekannte Leerverkäufer Citron Research seine Short-Position veröffentlichte. Die Aktie verliert in wenigen Stunden über zwölf Prozent.
„Von allen Sozialen Medien ist Twitter am verwundbarsten für neue Regulierungen,“ schreibt Citron auf Twitter. Die Behauptung des Short-Sellers: Im wachsenden Geschäftsfeld „Data Licensing“ werden Daten verkauft – hier werde die US-Regierung eingreifen. Das Geschäftsfeld sei dabei nicht nur das einzig wachsende Segment im Unternehmen, sondern zeitgleich für 80 Prozent der gesamten Profite zuständig.“
Twitter äußerte sich umgehend zu den Vorwürfen. Das Unternehmen verkaufe keine privaten Daten. Tatsächlich hinkt der Vergleich des Facebook-Datenskandals und Twitters Daten-Geschäft. Der Kurznachrichtendienst gibt Firmen nur Zugang zu bereits öffentlichen Tweets – auch wenn dieser Zugang bis auf Tweets aus dem Jahre 2006 zurückreichen könne.
Die „Zitrone“ vergleicht wie so oft Äpfel mit Birnen – trifft aber inmitten der Aufregung um Datennutzung den richtigen Nerv verunsicherter Anleger. Die Twitter-Aktie war zudem seit Februar regelrecht heißgelaufen. Nach Ansicht des AKTIONÄR war die Reaktion nach den Zahlen des vierten Quartals ebenfalls übertrieben, weshalb der Stopp in Ausgabe 08/2018 auf das Ausbruchsniveau von 22,00 Euro angehoben wurde.
Citron bringt nun die Abkühlung für eine heiße Aktie. Anleger sollten nach der Short-Attacke die Twitter-Aktien nicht verkaufen. Die unterstützende 90-Tage-Linie liegt nur knapp unter dem aktuellen Kurs. Es gilt: Gewinne laufen lassen und den angehobenen Stopp beachten.