++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
Foto: Jens Görlich / Mo CGI, Deutsche Lufthansa, Jens Görlich
04.01.2022 Martin Mrowka

Europas Airlines im Aufwind – Lufthansa abgehängt

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Deutsche Lufthansa

Neue Daten zeigen, dass das Risiko schwerer Krankheitsverläufe mit Omikron geringer ist als bei der Delta-Variante. Zudem lockert die Bundesregierung die wegen der starken Ausbreitung der Corona-Variante verhängten Einreisebeschränkungen für Großbritannien, Südafrika, Namibia und sechs andere afrikanische Länder. Aktien von Airlines gehören am Dienstag erneut zu den größten Gewinnern.

Die Bundesregierung hat die wegen der starken Ausbreitung der Omikron-Variante verhängten Einreisebeschränkungen für Großbritannien, Südafrika, Namibia und sechs weitere afrikanische Staaten gelockert. Die neun Länder (inklusive Botsuana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik und Simbabwe) werden ab sofort von Virusvarianten-Gebieten zu Hochrisikogebieten zurückgestuft.

Fluggesellschaften durften zuletzt aus den Ländern im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Die neuen Erleichterungen gepaart mit einer möglicherweise abgesenkten Quartantäne-Dauer sorgen an der Börse für steigende Notierungen von Airline-Aktien.

Die Aktien von British-Airways-Mutter IAG schießen in London heute zeitweise um mehr als zehn Prozent hoch. Britische Aktien haben noch etwas Nachholbedarf, denn am Vortag war die Börse in London feiertagsbedingt noch geschlossen. EasyJet gewinnen am Dienstag gut siebeneinhalb Prozent.

An anderen Marktplätzen war es bereits am Montag in der Branche deutlich nach oben gegangen. Im MDAX legten Lufthansa-Papiere heute um weitere vier Prozent zu und erreichten erstmals seit November wieder die 7-Euro-Marke. An der Euronext verbuchten auch Air France-KLM weitere Zuwächse von gut sechs Prozent. Die Aktien von Billigflieger Ryanair legen um etwa 4,5 Prozent zu.

Letztere bleiben trotz eines Rückgangs um 1.000 tägliche Flüge übrigens der größte Anbieter in Europa. Die Iren boten laut neuer Daten von Eurocontrol im Schnitt 1.321 Flüge pro Tag und damit 'nur' 43 Prozent weniger an als 2019. Die Lufthansa (-59 Prozent) gehörte mit EasyJet (-64 Prozent) und der schwedischen SAS (-61 Prozent) zu den großen Airlines mit besonders vielen Flugstreichungen. Noch heftiger traf es die IAG-Tochter British Airways, Aeroflot und Norwegian.

Die Corona-Krise hatte vor allem den deutschen Luftverkehr im vergangenen Jahr hart getroffen. Die Zahl der Flüge erreichte hierzulande mit 1,04 Millionen Starts und Landungen nur rund 50 Prozent des Vorkrisenjahres 2019, wie aus einer detaillierten Auswertung der Luftsicherheitsorganisation Eurocontrol hervorgeht.

Einen noch stärkeren Einbruch erlebten nur die Briten mit einem Rückgang um 63 Prozent auf 823.000 Flugbewegungen. In der Folge gehörten sowohl die deutschen Flughäfen als auch die Lufthansa Group zu den Verlierern des Jahres.

Das zeigt sich auch an der Börse. Die Lufthansa-Aktie ist im Vergleich zu anderen europäischen Airlines in den vergangenen sechs Monaten deutlich zurück geblieben. Lediglich die kleine EasyJet zeigt sich ähnlich schwach. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die strukturellen Schwächen der Deutschen Lufthansa werden sich auch mit einer Normalisierung des Reiseverkehrs nach Bewältigung der Corona-Krise noch kursbremsend auswirken. Anbieter wie Ryanair sind mit ihren anders gelagerten Geschäftsmodellen besser aufgestellt. Auch deren Aktien haben bessere Chancen als die Wettbewerber.

DER AKTIONÄR hatte Ryanair im September 2020 zum Kauf empfohlen und hält den Wert weiterhin für aussichtsreicher als andere Airlines. Auch die kürzlich ausgestoppte EasyJet könnte überdurchschnittliches Potenzial haben.

(Mit Material von dpa-AFX)

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.

 

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