DHL Group: Rolle rückwärts?

Beim Logistikriesen DHL können offenbar bald wieder alle Pakete in die USA versendet werden. Das Unternehmen hatte seit dem 22. August gewisse Pakete und Warenpost von Geschäftskunden in den Vereinigten Staaten nicht mehr angenommen und befördert. Der Grund sind die massiven Unsicherheiten durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle. 

Indes hat Deutsche Bank Research das Anlagevotum für den Logistikwert von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Zudem wurde das Kursziel von 47 auf 42 Euro verringert. Neue Zölle sowie das Ende der Zollfreiheit für Warensendungen bis 800 US-Dollar in die USA haben nach Einschätzung von Analyst Andy Chu für Verunsicherung gesorgt – mit negativen Folgen für die Frachtbranche. Zwar hätten andere Handelsrouten und interne Maßnahmen die schwache Importnachfrage in den Vereinigten Staaten teilweise abgefedert, dennoch hält Chu die aktuellen Jahresziele für zu ambitioniert.

Deutlich optimistischer äußern sich dagegen die Experten der US-Bank JPMorgan. Sie bekräftigten ihre Einstufung für die DHL Group mit „Overweight“. Das Kursziel wurde von 48,50 auf 47,50 Euro leicht verringert. Analystin Alexia Dogani verwies in einer am Freitag veröffentlichten Studie auf den jüngsten Quartalsbericht des Konkurrenten FedEx. Dessen Zahlen im internationalen Expressgeschäft zeigten, wie schwierig das Marktumfeld in diesem Segment bleibt. Auch für die Express-Sparte von DHL sei daher Vorsicht angebracht, so Dogani.