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DHL Group: Positive Überraschung

DHL Group: Positive Überraschung
Foto: Jarek Kilian/Shutterstock
Deutsche Post NA -%
Thorsten Küfner 05.08.2025, 07:46 Thorsten Küfner

Damit war angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen und der bisherigen Nachrichten von Konkurrenten wie etwa UPS nicht zu rechnen: Die DHL Group hat sich im zweiten Quartal des laufenden Jahres überraschend widerstandsfähig gezeigt. So verdiente der Bonner Logistikriese deutlich mehr als Experten im Vorfeld erwartet hatten. 

Wegen der von Donald Trump ausgelösten Handelskonflikte schwankte die Menge an verschickten Waren in wichtigen Geschäftsbereichen mindestens stark und ging teilweise sogar zurück. Dennoch gelang es dem DAX-Konzern, seine Kapazitäten anzupassen und die Kosten zu reduzieren. So stieg der operative Gewinn, während Analysten mit einem lediglich stabilen Ergebnis gerechnet hatten. Die DHL Group bestätigte zudem die Jahresprognose.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp sechs Prozent auf gut 1,4 Milliarden Euro. Vom Unternehmen befragte Analysten hatten im Schnitt hingegen mit einem stagnierenden operativen Ergebnis gerechnet. Auf die Aktionäre entfiel mit 815 Millionen Euro sogar fast zehn Prozent mehr Gewinn als ein Jahr zuvor.

Beim Umsatz zeigten sich derweil die negativen Folgen der US-Zollpolitik: Er ging aufgrund von Wechselkurseffekten und des stockenden Welthandels um knapp 4 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro zurück. Und auch in den einzelnen Bereichen bekam der Logistikkonzern die Auswirkungen zu spüren.

So ging etwa im gewinnträchtigen Express-Geschäft die Menge an rund um den Globus verschickten zeitkritischen Sendungen zurück. Dank Preiserhöhungen wurde in diesem größten Geschäftsbereich trotzdem mehr verdient als ein Jahr zuvor. Im Frachtgeschäft gab es hingegen einen Gewinnrückgang von fast 30 Prozent. Hier machte sich beim Transport von Gütern über die Straße die konjunkturelle Flaute in Deutschland und Europa bemerkbar. Auch die auf dem Seeweg verschifften Mengen sanken, während auf dem Luftweg etwas mehr versandt wurde.

In der Kontraktlogistik, also dem Geschäft mit Lieferketten-Dienstleistungen, profitierte DHL zum einen von der Nachfrage nach Digitalisierung und Automatisierung. Vor allem aber von einem Sondereffekt, da ein Gemeinschaftsunternehmen in Saudi-Arabien erstmals vollkonsolidiert wurde.

Im Heimatmarkt Deutschland verbesserte sich der operative Gewinn ebenfalls deutlich. Das lag daran, dass der Konzern die Preise angehoben und die Kosten gesenkt hat. Während die Menge an verschickten Briefen dabei weiter zurückging, läuft es beim Paketversand gut. Im internationalen Pendant der deutschen Paketzustellung ging der Verdienst aus dem Tagesgeschäft hingegen zurück. Die DHL Group verwies in diesem Zusammenhang auf getätigte Investitionen.

"Im zweiten Quartal haben Handelskonflikte und geopolitische Auseinandersetzungen zugenommen und die weltwirtschaftliche Dynamik beeinträchtigt", kommentierte Finanzchefin Melanie Kreis den Quartalsbericht. Sie rechnet auch im zweiten Halbjahr mit Schwankungen in der Weltwirtschaft, bestätigte aber die Jahresprognose. Kreis geht zudem für das Gesamtjahr von einem operativen Ergebnis von mindestens 6,0 Milliarden Euro aus. Im Vorjahr hatten die Bonner noch knapp 5,9 Milliarden Euro erzielt.

DHL Group (WKN: 555200)

Die heutigen Zahlen überraschen positiv und könnten der seit mehreren Wochen seitwärts pendelnden Aktie womöglich wieder etwas Schwung verleihen. Das Marktumfeld bleibt zwar schwierig. Dies sollte auf dem aktuellen Bewertungsniveau aber bereits angemessen eingepreist sein. Wer bei der DHL Group investiert ist, kann weiterhin dabeibleiben. Der Stoppkurs sollte dabei nach wie vor bei 30,50 Euro belassen werden. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.

Enthält Material von dpa-AFX

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