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20.03.2023 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Credit-Suisse-Übernahme sorgt für Turbulenzen – Krise ist noch nicht vorbei

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Deutsche Bank

Über das Wochenende hat die UBS die strauchelnde Rivalin Credit Suisse für drei Milliarden Franken (3,03 Milliarden Euro) übernommen. Damit sollten noch größere Turbulenzen verhindert werden. Über Nacht wurden nun indes neue Maßnahmen der Notenbanken weltweit bekannt. Die Lage bleibt weiterhin sehr fragil. Die Aktie der Deutschen Bank verliert deutlich.

Neben einer Verstaatlichung der Credit Suisse war eine Übernahme durch die UBS für die Schweiz scheinbar die einzig gangbare Lösung. Die Bank hatte seit mehreren Quartalen Probleme, am Ende war der Vertrauensverlust zu groß, und die dadurch ausgelösten Liquiditätsabflüsse wohl ebenfalls. Die UBS kauft nun die Credit Suisse für drei Milliarden Franken in eigenen Aktien und zahlt umgerechnet 0,76 Franken pro Aktie. Zum Handelsschluss am Freitag notierte die Credit-Suisse-Aktie noch bei rund 1,86 Franken, die Marktkapitalisierung lag bei über sieben Milliarden Franken.

Die Schweizer Notenbank stellt zudem für die UBS Liquiditätshilfen von 100 Milliarden Franken zur Verfügung, um die Übernahme zu begleiten. Der Staat hat eine Garantie von neun Milliarden Franken für größere Verluste ausgesprochen, die aus schlummernden Risiken der Credit Suisse für die UBS entstehen könnten.

Wie fragil die Situation mittlerweile ist, zeigt die heute Nacht angekündigte, konzentrierte Aktion mehrerer Notenbanken weltweit. Sechs große Notenbanken erhöhen die Schlagzahl zur Versorgung des Finanzsystems mit Dollar-Liquidität. Bestehende Dollar-Geschäfte sollen schon ab Montag nicht mehr nur wöchentlich, sondern täglich durchgeführt werden, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am späten Sonntagabend als eine der beteiligten Notenbank in Frankfurt mitteilte. Die Transaktionen haben eine Laufzeit von jeweils sieben Tagen und sollen bis mindestens Ende April stattfinden.

Neben der EZB nehmen an der konzertierten Aktion die Notenbanken der USA, Kanadas, Großbritanniens, Japans und der Schweiz teil. Die Dollar-Geschäfte werden schon seit einiger Zeit durchgeführt und sollen sicherstellen, dass den Banken für wichtige, meist internationale Geschäfte nicht die Weltreservewährung Dollar ausgeht. Vor allem in Krisenzeiten ist dies wichtig.

Die derzeitigen Turbulenzen im Bankensektor gehen mit einem erhöhten Bedarf an Liquidität einher. In der vergangenen Woche haben die US-Banken eine Rekordsumme an kurzfristigen Krediten bei ihrer Notenbank Federal Reserve ausgeliehen. Die über das sogenannte Diskont-Fenster ausgeliehene Summe übertraf mit rund 153 Milliarden Dollar sogar den bisherigen Höchstwert aus der weltweiten Finanzkrise 2008.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Turbulenzen im Bankensektor, die vorletzte Woche von den USA ausgingen, dürften sich durch die Übernahme der Credit Suisse noch ausgeweitet haben. Die verschiedenen Maßnahmen der Notenbanken beruhigen die Märkte aktuell nicht, denn für viele Experten zeigen sie erst recht, wie stark das Vertrauen zuletzt in der Branche abgenommen hat.

Die Aktie der Deutschen Bank notiert bereits vorbörslich tief im Minus. Für die Papiere dürfte es heute weiter kräftig abwärtsgehen. Die Aktie wurde vergangene Woche mit Gewinn ausgestoppt, Anleger meiden sie nun.

Mit Material von dpa-AFX.

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