Vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell herrscht am deutschen Aktienmarkt Stillstand. Doch unter der Oberfläche brodelt es: Ein Ticket-Vermarkter bricht ein, während bei einem Sorgenkind neue Hoffnung aufkeimt. Das müssen Anleger jetzt wissen.
Am deutschen Aktienmarkt herrschte am Donnerstag eine fast schon greifbare Stille. Der DAX bewegte sich kaum von der Stelle und schloss mit einem hauchdünnen Plus von 0,07 Prozent bei 24.293,34 Punkten. Die Anleger gehen vor der morgigen Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell in Jackson Hole kein Risiko ein und halten die Füße still. Zwischenzeitlich rutschte der Leitindex sogar auf den tiefsten Stand seit einer Woche, das Rekordhoch bei 24.639 Zählern scheint vorerst in weite Ferne gerückt.
CTS Eventim: Der Schock des Tages
Während der Gesamtmarkt stagnierte, kam es bei Einzelwerten zu heftigen Ausschlägen. Den Vogel schoss dabei CTS Eventim ab. Die Aktie des Ticket-Vermarkters wurde von den Anlegern regelrecht abgestraft und brach um fast 17 Prozent ein. Auslöser war ein massiver Gewinneinbruch im zweiten Quartal, der die Investoren auf dem falschen Fuß erwischte.
Beiersdorf in Sippenhaft
Auch für die Aktionäre von Beiersdorf gab es wenig Grund zur Freude. Die Aktie des Nivea-Herstellers verlor 2,1 Prozent. Hier sorgte allerdings nicht das eigene Geschäft für den Kursdruck, sondern eine düstere Umsatzprognose des US-Wettbewerbers Coty, die die gesamte Branche belastete.
Rüstungswerte wieder im Fokus
Gefragt waren hingegen erneut die Papiere aus dem Rüstungssektor. Angetrieben von der Nachrichtenlage rund um den Ukraine-Krieg, die weiterhin keine Fortschritte bei den Friedensbemühungen erkennen lässt, zogen die Aktien von Rheinmetall, Hensoldt und Renk um bis zu vier Prozent an. Diese Werte bleiben jedoch ein heißes Eisen und reagieren extrem sensibel auf geopolitische Entwicklungen.
Gerresheimer: Bringt dieser Investor die Wende?
Für eine positive Überraschung sorgte Gerresheimer. Die Aktie des Spezialverpackungsherstellers, die seit Jahresbeginn über 36 Prozent an Wert verloren hatte, konnte um 2,5 Prozent zulegen. Der Grund für die neue Fantasie: Mit Active Ownership ist ein aktivistischer Investor eingestiegen. Anleger hoffen nun, dass dieser dem strauchelnden Unternehmen wieder auf die Beine helfen kann.
Enthält Material von dpa-AFX
21.08.2025, 18:04