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10.03.2020 Leon Müller

DAX-Erholung kippt: Die nächste Eskalations-Stufe beginnt

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Die Stimmung an den Märkten beginnt nach Stunden der Erholung zu kippen. Der DAX ist ins Minus gerutscht. Die nächste Eskalationsstufe im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat auch in Deutschland begonnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für ein striktes Vorgehen der Behörden im Kampf gegen den Erreger ausgesprochen. 

Kanzlerin Angela Merkel hat sich für ein striktes Vorgehen der Behörden im Kampf gegen das neue Coronavirus ausgesprochen. Alle nicht notwendigen Veranstaltungen sollten abgesagt werden, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag während der Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr. Mit Blick auf Bundesliga-Fußballspiele ohne Zuschauer sagte Merkel demnach: "Spiele vor leeren Rängen sind nicht das Schlimmste, das diesem Land passieren kann."

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"Jens Spahn macht das ganz toll"

Zur Lage der Wirtschaft, die teilweise unter zusammengebrochenen Lieferketten aus Asien leidet, sagte Merkel, man brauche hier "keine klassischen Konjunkturprogramme, sondern Liquiditätszufuhr". Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hatte in diesem Zusammenhang zuvor etwa von Steuererleicherungen für Firmen gesprochen. Brinkhaus kündigte an, in der kommenden Woche werde es im Kanzleramt ein Spitzengespräch mit der Wirtschaft zu möglichen Liquiditätshilfen für gefährdete Unternehmen geben.  


Nach Teilnehmerangaben bedankte sich Merkel bei Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für dessen Arbeit. Sie wurde mit den Worten zitiert: "Jens Spahn macht das ganz toll." Die Abgeordneten spendeten demnach daraufhin langen und lauten Applaus. Brinkhaus kündigte demnach an, seine Fraktion werde wegen des Coronavirus alle internen Veranstaltungen absagen, die nicht unbedingt notwendig seien. Dies gelte aber nicht für Fraktionssitzungen.

Der DAX ist inzwischen ins Minus gerutscht. Im Plus gestartet hat er seine Gewinne zum Vortag zunächst ausgebaut. Am Nachmittag ist er dann auf einen neuen Tiefstand gefallen. Für Börsianer muss das Lob von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Richtung ihres Gesundheitsministers wie blanker Hohn klingen. Die fortlaufende Dramatisierung der Maßnahmen sorgt von Tag zu Tag für größere Verunsicherung in der Wirtschaft und damit auch an den Finanzmärkten. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass die Kurse weiterhin heftigen Schwankungen ausgesetzt sein werden. Die Abwärtsspirale ist intakt. Mit jeder Ausweitung der Maßnahmen (wie zuletzt in Italien) scheint der Abwärtsdruck zuzunehmen. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar.

Mit Material von dpa-AFX

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