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03.02.2021 Martin Mrowka

CTS Eventim mit neuem Geschäftsfeld – und Konzert-Ideen in Corona-Zeiten

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CTS Eventim

Der von der Corona-Pandemie und seinen Kontaktbeschränkungen belastete Konzertveranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim hat einen Vorstoß unternommen, der nun breit diskutiert wird. In einem Interview fordert der Eventim-Chef, dass private Veranstalter künftig die Möglichkeit haben sollten, nur geimpfte Menschen für Veranstaltungen zuzulassen. Auch Restaurants hoffen nun.

"Wenn es genug Impfstoff gibt und jeder sich impfen lassen kann, dann sollten privatwirtschaftliche Veranstalter auch die Möglichkeit haben, eine Impfung zur Zugangsvoraussetzung für Veranstaltungen zu machen", sagte Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg der WirtschaftsWoche. Das Unternehmen habe bereits seine Systeme so eingerichtet, dass diese auch Impfausweise lesen könnten.

CTS Eventim weist jedoch die Darstellung zurück, die Teilnahme an Veranstaltungen an eine Impfung gegen das Coronavirus binden zu wollen. Dies sei falsch.

Neues Geschäftsfeld Impftermine

In Schleswig-Holstein hat das Gesundheitsministerium CTS Eventim mit der Vergabe von Impfterminen beauftragt. Für das Unternehmen ist das ein neues Geschäftsfeld in Zeiten, in denen durch die Corona-Beschränkungen die Veranstaltungsbranche weitgehend brach liegt.

Mit anderen Bundesländern sei man im Gespräch für eine Zusammenarbeit, wenn mehr Impfstoff verfügbar sei, so Schulenberg. "Je schneller die Bevölkerung geimpft ist, desto schneller können auch Veranstaltungen wieder stattfinden." Vor allem gehe es aber darum, "einen Beitrag zu leisten, damit wir alle diese Pandemie baldmöglichst überwinden", sagte er.

Ethische Fragen

Bundesjustizministerin Christina Lambrecht (SPD) wies am Mittwoch darauf hin, dass die von CTS geforderte Möglichkeit grundsätzlich legitim wäre. Das Thema wirft aber auch ethische Fragen auf. Am morgigen Donnerstag will der Deutsche Ethikrat um die Vorsitzende Alena Buyx eine Empfehlung "Besondere Regeln für Geimpfte?" vorstellen.

Bundesjustizministerin Lambrecht hat keinen grundsätzlichen Einwand gegen den Appell des Unternehmens. "Es macht einen großen Unterschied, ob der Staat Grundrechte einschränken muss oder ob Private Angebote für bestimmte Personengruppen machen möchten", sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Auch für Restaurants denkbar

Privatunternehmen dürften im Grundsatz selbst bestimmen, mit wem sie Geschäfte machen möchten. "Juristen sprechen hier vom Grundsatz der Privatautonomie. Wenn zum Beispiel die Restaurants wieder öffnen dürfen und ein Restaurant-Inhaber dann ein Angebot nur für Geimpfte machen möchte, wird man ihm dies nach geltender Rechtslage schwerlich untersagen können", betonte die Justizministerin.

Lambrecht verwies aber darauf, dass es anfangs nicht genügend geimpfte Personen geben werde, "dass sich solche Unterscheidungen für die Wirtschaft lohnen würden. Und je weiter die Impfungen voranschreiten, desto eher werden wir alle zur Normalität zurückkehren können. Wir sprechen hier also nur über einen relativ kurzen Übergangszeitraum."

Und Kinos?

Für Kinos ist ein Vorstoß wie der von CTS Eventim aus Sicht von Christian Bräuer, dem Vorsitzenden der AG Kino, aktuell eher nicht vorstellbar. Die Frage stelle sich auch noch gar nicht, weil viel zu wenige Menschen geimpft seien. "Das könnte eine Möglichkeit sein für das ganz Große, das ganz Besondere, aber für Alltagsorte ist das tendenziell kein Einsatz. Kino ist ja Alltagskultur."

Bräuer sieht vor allem auch praktische Probleme bei einer möglichen Umsetzung: "Will ich jetzt da den Einlass verzögern, weil irgendwer sagt, wo ist denn jetzt mein Impfzertifikat?" Zudem solle Kino inklusiv bleiben.

Der CTS-Eventim-Aktie half die Diskussion heute kaum. Die im MDAX notierte Aktie rutschte wieder unter ihren gleitenden 50-Tage-Durchschnitt.

CTS Eventim (WKN: 547030)

Seit dem Aufwärtssprung im November nach Bekanntgabe wirksamer Impfstoffe gegen das Coronavirus pendelt die Eventim-Aktie auf hohem Niveau zwischen etwa 48 und 55 Euro. Zum Erreichen alter Höchststände über 60 Euro bedarf es wohl der weitgehenden Bewältigung der Corona-Pandemie. (Mit Material von dpa-AFX)

Erst wenn mittelfristig durch Impfungen Herden-Immunität eintritt und umsatzstarke Großveranstaltungen wieder stattfinden können, wird wohl auch die CTS-Aktie wieder weiter aufwärts streben. Wer bereits investiert ist, bleibt mit Stopp-Order bei 40 Euro dabei.

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