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10.07.2023 Carsten Kaletta

Commerzbank: Licht am Horizont

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Commerzbank

Das Geschäft mit privaten Immobilienfinanzierungen ist durch die gestiegenen Zinsen deutlich zurückgegangen. Dabei ist die Kredit-Sparte (und in dem Kontext auch Baufinanzierungen) der wichtigste Ertragsbringer der Commerzbank. Immerhin sieht Privatkundenvorstand Thomas Schaufler Licht am Horizont. 

Die zweitgrößte deutsche Privatbank geht davon aus, dass das Geschäft mit privaten Immobilienfinanzierungen in absehbarer Zeit wieder anzieht. „Wir registrieren aktuell eine Stabilisierung, wenn auch auf einem im Vergleich zum Rekordjahr 2021 niedrigen Niveau“, sagte Schaufler gegenüber der Welt am Sonntag

Baufinanzierungen seien für das Institut eine wichtige Ertragssäule. Für ein Anziehen der Nachfrage müssten jedoch die Preise weiter sinken, wobei ein Immobilienerwerb aus Schauflers Sicht "nicht unmöglich wäre". 

In den kommenden Monaten rechnet der Vorstand indes mit einer höheren Zahl von Kreditausfällen im Sinne einer Normalisierung der Quote. Bisher sehe die Bank im Privatkundengeschäft weder bei Konsumentenkrediten noch bei Finanzierungen von Immobilien einen signifikanter Anstieg. Und: Hohe Belastungen seien nicht zu erwarten. 

Im Geschäft mit Einlagen stellte Schaufler indes weiter steigende Zinsen in Aussicht. Allerdings können Kunden jedoch nicht erwarten, dass dies "sofort und in vollem Umfang" geschehe.

Hintergrund: Gerade mit Blick auf das Nettozinsergebnis wäre es nämlich wichtig, wenn die Commerzbank (weiterhin) sparsam bei der Weitergabe der deutlich gestiegenen Zinsen bleibt –  dieses Verhältnis nennt man Einlagen-Beta. Die Commerzbank hatte im ersten Quartal einen Wert von nur 15 Prozent erreicht. Für das restliche Jahr rechnete der Vorstand seinerzeit mit einem Durchschnittswert von etwa 35 Prozent, sodass sich insgesamt für 2023 rund 30 Prozent ergeben sollten, etwa durch Angebote bei Tages- und Festgeld oder auch der Online-Tochter, der Comdirect. Zur Einordnung: Bei einem auf Gesamtjahres-Sicht um fünf Basispunkte geringerem Einlagen-Beta würden zusätzlichen Nettozinserträgen von etwa 300 Millionen Euro resultieren. Dann könnte die Konsensprognose bei 7,3 Milliarden Euro erreicht werden. 

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die Commerzbank-Papiere gehören heute mit einem Plus von mehr als zwei Prozent zu den Gewinnern im DAX und nähern sich damit dem Widerstand bei 10,75 Euro. Gelingt hier der Ausbruch, dürfte im Bereich von elf Euro der nächste Halt stattfinden. Nach unten fungiert der überwundene Widerstand bei 10,35 Euro nun als Support. Kurzum: Mittelfristig bleiben die fundamentalen Perspektiven für die Commerzbank positiv, auch wenn die Risiken mit Blick auf das zweite Halbjahr zuletzt zugenommen haben. Mutige Anleger können also immer noch zugreifen. 

(Mit Material von dpa-AfX)

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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