Die Aktie von Canopy Growth wird die laufende Handelswoche aller Voraussicht nach mit einem deutlichen Plus beenden. Ein möglicher Reverse-Split dürfte angesichts der nun wiederhergestellten Distanz zur 1-Dollar-Marke damit zumindest kurzfristig betrachtet vom Tisch sein. Auslöser für die jüngste Aufwärtsbewegung waren Gerüchte aus dem Weißen Haus.
Wie themarijuanaherald.com berichtete, hätte US-Präsident Trump laut zwei Mitarbeitern der Republikanischen Partei Anfang dieser Woche den Kontakt zu Mitgliedern des Kongresses intensiviert. Ziel sei es, den sogenannten SAFER Banking Act noch vor November durch den Kongress zu bringen.
Zwar wurde in dieser Sitzungsperiode noch kein entsprechender Gesetzentwurf eingebracht, doch dies soll wohl in Kürze erfolgen. Einer der Co-Vorsitzenden des überparteilichen „Congressional Cannabis Caucus“ betonte kürzlich, dass die Reform des Cannabis-Bankings ganz oben auf der Prioritätenliste stehe.
Der SAFER Banking Act würde dafür sorgen, dass US-Cannabisunternehmen regulären Zugang zu Bankdienstleistungen erhalten, wie etwa die Eröffnung von Geschäftskonten, die Aufnahme von Krediten und die Abwicklung von Zahlungen über das reguläre Finanzsystem.
Bislang sind viele Cannabisfirmen aufgrund der bundesweiten Illegalität von Marihuana gezwungen, ihre Geschäfte überwiegend in bar abzuwickeln, was hohe Sicherheitsrisiken, ineffiziente Betriebsabläufe und erhebliche Kosten verursacht. Durch die Verabschiedung des SAFER Banking Act könnten diese Unternehmen sicherer und transparenter arbeiten, ihre Finanzierungsquellen erweitern und einfacher Investitionen tätigen. Gleichzeitig würde das Gesetz Banken und andere Finanzinstitute rechtlich absichern, sodass sie Cannabisunternehmen bedienen können, ohne strafrechtliche Konsequenzen auf Bundesebene fürchten zu müssen.
Der SAFER Banking Act würde für eine fundamentale Veränderung im US-Cannabis-Sektor sorgen. Allerdings keimte in der Vergangenheit immer wieder die Hoffnung auf den SAFER Banking Act oder die Legalisierung auf Bundesebene auf und wurden stets enttäuscht. Es könnte sich also bei Canopy Growth und Co einmal mehr nur um eine kurze Zwischenrally handeln, bevor der langfristige Abwärtstrend weitergeht. Anleger halten sich von den Aktien fern, bis die US-Regierung Faktein gescahffen hat.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Canopy Growth.