C3.ai: Crash – darum bricht die Aktie ein

Schock zum Wochenauftakt: Die Aktie von C3.ai ist im vorbörslichen US-Handel am Montag um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Grund dafür sind vorläufige Q1-Zahlen, die die Anleger enttäuschen. Darüber hinaus hat das Unternehmen mehrere wichtige Personalien bekannt gegeben. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus inzwischen auf mehr als 50 Prozent.

Laut vorläufigen Ergebnissen erzielte C3 AI im ersten Quartal einen Umsatz zwischen 70,2 und 70,4 Millionen Dollar. Damit verfehlte das Unternehmen den Mittelwert seiner Prognose um ein Drittel und lag 19 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der prognostizierte operative Non-GAAP-Verlust verdoppelte sich auf 57,8 Millionen Dollar. Analysten hatten laut Bloomberg im Vorfeld hingegen mit einem Verlust von 17,8 Millionen Dollar und einem Erlös von 104 Millionen Dollar gerechnet. 

Das Management begründet die schwache Entwicklung mit der tiefgreifenden Umstrukturierung der Vertriebs- und Serviceorganisation unter neuer regionaler Führung – sowie mit den gesundheitlichen Problemen von Chairman und CEO Thomas Siebel, die seine aktive Beteiligung am Vertriebsprozess erheblich einschränkten. So ist C3.ai weiter auf der Suche nach einem neuen CEO, nachdem bei Siebel eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert wurde. 

Neubesetzung

Gleichzeitig wurde eine Neubesetzungen des Top-Managements vorgenommen. Diese umfasst Branchenschwergewichte wie Rob Schilling (neuer Chief Commercial Officer, zuvor u. a. Oracle, SAP, Siebel Systems), John Kitchingman (GM EMEA, ex-Dassault Systèmes, IBM), Jeff Cosseboom (Group VP North America East Sales) und Lars Färnström (Group VP Nordics). Zudem wurde Alex Amato intern zum Group VP of Customer Services befördert.

Siebel zeigt sich für das laufende zweite Quartal optimistisch: „Wir haben das neue Führungsteam an Bord, die Restrukturierung abgeschlossen, ein exzellentes Produktportfolio, außergewöhnlich hohe Kundenzufriedenheit – und einen riesigen Markt vor uns.“ Er betonte, dass sich sein Gesundheitszustand – abgesehen von einer anhaltenden Sehbeeinträchtigung – deutlich verbessert habe.

Das sagen die Analysten

Die Analysten reagierten indes mehrheitlich negativ auf die vorläufigen Quartalszahlen: Das Analystenhaus D.A. Davidson stuft von Neutral auf „Underperform“ ab und senkt das Kursziel von 25,00 auf 13,00 Dollar. Gegenüber dem Freitagsschlusskurs entspricht dies einem Abwärtspotenzial von rund 41 Prozent. Wolfe Research bestätigt hingegen das „Underperform“-Rating sowie das Kursziel von 15,00 Dollar, sieht aber die Gefahr, dass die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2026 gesenkt oder ganz zurückgezogen werden könnte. Die Investmentbank Needham stuft die Aktie indes mit Hold ein. Tech-Bulle Dan Inves von Webush sieht im Kurssturz indes eine Kaufchance: Trotz eines harten Cuts beim Kursziel von 35 auf 23 Dollar lautet sein Einschätzung weiterhin „outperform“. Gegenüber dem vorbörslichen Kurs von rund 15 Dollar sieht er demnach ein Erholungspotential von 53 Prozent.