Einst war WeWork schwer angesagt an der Börse. Vor knapp zwei Jahren kostete eine Aktie des Büroraum-Anbieters 15 Dollar. Die Hoffnung war groß, dass viele Firmen auf die moderne Art des Arbeitens umschwenken. Aber es kam ganz anders. Nun gibt WeWork bekannt, dass es „erhebliche Zweifel“ am Fortbestehen gibt.
Das Unternehmen will nun in den kommenden zwölf Monaten günstigere Mieten aushandeln, die Kosten senken und sich frisches Kapital besorgen.
Im ersten Halbjahr verbuchte WeWork einen Verlust von 700 Millionen Dollar. Dem Unternehmen bleiben noch 205 Millionen Dollar Cash. Die Gesamtliquidität beläuft sich eigenen Angaben zufolge auf 680 Millionen Dollar. Der Schuldenstand beträgt 2,9 Milliarden Dollar.
Die Aktie verliert am Mittwoch 27 Prozent auf 0,15 Dollar. Der Börsenwert ist auf 118 Millionen Dollar zusammengeschmolzen. 2021 belief sich die Marktkapitalisierung noch auf 7,5 Milliarden.
Bevor WeWork an der Börse auftauchte, war die Bewertung noch sehr viel höher. Unter anderem dank geschickter Vermarktung durch die Gründer investierten Geldgeber in WeWork zu einer Gesamtbewertung von bis zu 47 Milliarden Dollar. Das brachte WeWork den Ruf des wertvollsten Start-ups der Welt ein.
Doch statt eines Triumphs gab es einen Flop. Der tiefere Einblick ins Geschäft im Börsenprospekt veranlasste große Investoren, einen Bogen um die verlustreiche Firma zu machen. Für Großinvestor Softbank wurde WeWork zum Desaster. Insgesamt investierte die japanische Beteiligungsfirma 18,5 Milliarden in WeWork.
WeWorks Idee von der Revolution des Arbeitens im Büro ist krachend gescheitert. Auf den Penny-Stock dürften sich jetzt die Zocker stürzen. Seriöse Anleger bleiben weg.