BP: Druck durch die Opec

Die Aktie von BP hat ihren starken Lauf seit April wieder beendet. Gegenwind erhielt der Kurs durch die sinkenden Ölpreise. Und nun will die Opec+ die Tagesproduktion ausweiten. So beschlossen die acht Länder unter Führung von Saudi-Arabien und Russland im Rahmen einer Online-Sitzung ab November 137.000 Barrel zusätzlich zu fördern.

Das Ölkartell hält damit am eingeschlagenen Kurs fest und setzt die schrittweise Rücknahme der in den vergangenen Monaten vorgenommenen Förderkürzungen fort. Als Begründung für diesen Schritt nannte das Bündnis die „stabilen globalen Wirtschaftsaussichten“ sowie die derzeit niedrigen Lagerbestände an Rohöl. Der Verbund umfasst neben Saudi-Arabien und Russland auch Algerien, den Irak, Kasachstan, Kuwait, den Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Zugleich betonten die Mitgliedsstaaten, ihre Produktionsstrategie weiterhin flexibel an die Marktlage anpassen zu wollen. Im September war der Preis für Brent-Öl auf rund 65 US-Dollar je Barrel gefallen – ein leichter Rückgang im Monatsvergleich und deutlich weniger als im Vorjahresmonat 2024.

Beobachter gehen davon aus, dass insbesondere Saudi-Arabien weniger auf stabile oder hohe Preise, sondern stärker auf den Ausbau seiner Marktanteile setzt. Die Opec+-Staaten wollen am 2. November erneut über ihre Förderpolitik beraten, die dann die Richtung für den Dezember vorgibt.

Unterdessen beließ die US-Bank JPMorgan ihr Anlagevotum für die Aktie von BP bei „Neutral“.  Analyst Matthew Lofting bestätigte das Kursziel von 460 Britischen Pence (umgerechnet 5,27 Euro). In ihrem Sektor-Ausblick hob er vor allem Eni und Repsol als Favoriten hervor, während Shell für ihn fundamental weiterhin die erste Wahl bleibt.