Der Wettbewerbsdruck in der Chemie- und Pharmaindustrie bleibt hoch. Im Wettlauf mit der Konkurrenz investieren daher Unternehmen wie BASF oder Alzchem kräftig und steigern ihre Forschungsausgaben nun auf ein neues Rekordniveau. So dürften die Investitionen in Forschung und Entwicklung 2025 auf 16,5 Milliarden Euro wachsen.
Dies sind nach Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) 400 Millionen mehr als 2024 und damit ein neuer Höchstwert. "Die Chemie- und Pharmaunternehmen haben ihre Forschungsausgaben nicht auf Eis gelegt - trotz massiver wirtschaftlicher Probleme der letzten Jahre", sagte Thomas Wessel, Vorsitzender des Forschungs- und Bildungsausschusses im VCI. Allerdings falle das Wachstum der Forschungsetats geringer aus als in anderen Industriezweigen. Grund sei die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. "Ein Teil des Engagements der Unternehmen findet inzwischen nicht mehr hier statt, sondern an anderen Standorten weltweit."
Zwar habe die Chemie- und Pharmabranche eine starke Stellung in der Forschung, so der VCI. Doch gemessen an den weltweiten Patentanmeldungen in Chemie und Pharma liege Deutschland nicht nur hinter den Spitzenreitern USA und Japan. Auch China und Südkorea seien inzwischen vorbeigezogen.
Der heimische Chemie-Innovationsstandort müsse attraktiver werden, forderte Wessel. Nötig sei etwa eine Förderung der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik in Schulen, zudem brauche es mehr Sicherheit für Beschäftigte in akademischen Laufbahnen. Die Pharma- und Chemiebranche gibt traditionell viel Geld für Forschung aus - etwa an neuen Medikamenten oder Materialien für die Industrie.
Mittel- bis langfristig dürften sich die hohen Ausgaben in Forschung und Entwicklung auch in höheren Umsätzen widerspiegeln. Die Perspektiven für gut aufgestellte Chemiefirmen wie BASF und Alzchem bleiben daher weiterhin gut. Bei Alzchem läuft es dank der strategisch cleveren Positionierung in lukrativen Nischen aktuell bereits sehr gut. Der SDAX-Titel läuft und läuft. Hier sollte man die Gewinne abgesichert mit einem Stoppkurs bei 89,00 Euro laufen lassen. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF leidet indes aktuell noch unter der lahmenden Weltwirtschaft, bleibt aber langfristig betrachtet für Value-Investoren interessant (Stoppkurs: 31,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX