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04.11.2025, 12:12
Die Aktien von Elmos Semiconductor haben sich nach Vorlage der Quartalszahlen mit deutlichen Kursgewinnen positiv vom insgesamt schwachen Gesamtmarkt abgesetzt. Auftrieb erhielt das Unternehmen, das Chips vor allem für die Autoindustrie entwickelt, durch ein höheres Ziel für den freien Barmittelfluss und die weiterhin positive Auftragsentwicklung.
AKTIONÄR-Leser wissen: Die Kernkompetenz von Elmos Semiconductor liegt in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb sogenannter Mixed-Signal-Halbleiter. Diese Chips bilden die Intelligenz in elektronischen Systemen – mit ihnen lassen sich Sensordaten erfassen und auswerten. Entscheidend dabei: Je moderner und hochwertiger eine Baureihe, desto mehr Chips werden in der Regel benötigt. Mit jedem Modellwechsel steigt die Zahl der Features in einem Fahrzeug – und damit regelmäßig auch der Elmos-Content pro Auto.
Der Chiplieferant ist dadurch meist früh in die Modellplanungen der großen Autohersteller eingebunden. Elmos erwartet dabei eine positive Entwicklung seines Neugeschäfts. Die Anzeichen für ein Ende der Bestandsbereinigungen bei den Kunden sowie eine Rückkehr zu realistischen Bestellmengen seien „klar sichtbar“, erklärte Vorstandschef Arne Schneider bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal.
Beim Umsatz machte sich diese Entwicklung allerdings noch nicht bemerkbar: Er sank im dritten Quartal um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 140,8 Millionen Euro. Elmos begründete den Rückgang mit der Umstellung auf ein neues IT-System und der damit verbundenen Verschiebung von Aufträgen in das vierte Quartal. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich um ein Fünftel auf 31,7 Millionen Euro, die Marge sank um drei Prozentpunkte auf 22,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal waren jedoch erste Verbesserungen erkennbar.
Die Umsatzprognose für 2025 wurde leicht angepasst: Elmos erwartet nun 580 Millionen Euro ± 20 Millionen Euro – und damit jeweils zehn Millionen weniger als bisher. Bei der Margenprognose rechnet das Unternehmen weiterhin mit dem unteren Ende der Bandbreite von 23 Prozent ± drei Punkte.
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Deutlich optimistischer zeigte sich das Management beim erwarteten Barmittelfluss: Der freie Cashflow soll zehn Prozent ± zwei Prozent des Umsatzes erreichen, zuvor waren drei Prozentpunkte weniger in Aussicht gestellt worden. Zudem rechnet Schneider mit einem starken Schlussquartal. Mit Blick auf das Produktportfolio und die Neuausrichtung nach dem Verkauf der eigenen Wafer-Produktion zeigte sich der Vorstandschef auch für das kommende Jahr „sehr zuversichtlich“.
Die im SDAX notierte Aktie legte entgegen dem Markttrend kräftig zu. Damit hat das Papier im laufenden Jahr bereits rund 28 Prozent an Wert gewonnen. Charttechnisch deutet sich nun ein Ausbruch aus der Seitwärtsphase seit Ende September an, in der sich der Kurs zwischen etwa 79 und 86 Euro bewegte.
Halbleiter und Sensoren sind aus modernen Fahrzeugen nicht mehr wegzudenken. Mit der zunehmenden Elektrifizierung aller Systeme und Funktionen im Auto wächst der Halbleiteranteil pro Fahrzeug kontinuierlich – ein Trend, der Elmos mit seinen Mixed-Signal-Lösungen klar in die Karten spielt. Die Q3-Zahlen entsprachen weitgehend den Erwartungen. Weitere Verbesserungen beim Profitabilitäts- und Cashflow-Profil dürften die Bewertung der Aktie künftig stützen – und mittelfristig den Weg in dreistellige Kursregionen ebnen.
Enthält Material von dpa-AFX
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