Paukenschlag in der Medienwelt: Apple hat sich die exklusiven Übertragungsrechte an der Formel 1 in den USA gesichert. Mit diesem Schritt untermauert der iPhone-Konzern die Bedeutung der Motorsportserie und wertet sein Entertainment-Angebot deutlich auf. Das sind die Details des Deals.
Nach dem Kinoerfolg von „F1“ (DER AKTIONÄR berichtete) hat Apple seinen nächsten Coup im Entertainment-Sektor gelandet. Wie kurz vor dem Auftakt-Training zum Großen Preis der USA in Austin bekannt wurde, hat der iPhone-Konzern einen Deal mit der Formel 1 unterzeichnet. Dieser räumt dem US-Konzern die Übertragungsrechte an der Königsklasse des Motorsports für die USA ab der Saison 2026 ein und gilt für fünf Jahre. Kostenpunkt: 750 Millionen Dollar.
Die Vereinbarung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung des Konzerns, der sich zunehmend vom reinen Hardware-Hersteller hin zu einem globalen Unterhaltungsanbieter entwickeln will. Das große Ziel: Apple TV als Premium-Plattform für Live-Sport zu etablieren – in direkter Konkurrenz zu Netflix, Amazon und Disney.
USA als Wachstumsmarkt
Formel 1-Chef Stefano Domenicali sprach im Rahmen des Deals von einer „unglaublich spannenden Partnerschaft“, die das Wachstumspotenzial der Serie in den Vereinigten Staaten weiter beschleunigen werde. „Wir haben die gemeinsame Vision, diesen großartigen Sport unseren Fans in den USA näherzubringen und neue Zielgruppen zu gewinnen“, erklärte Domenicali.
Starker Pluspunkt für Apple-TV-Kunden
Der größte Pluspunkt für Abonnenten: Für bestehende Kunden soll es zunächst keine Zusatzkosten geben; ausgewählte Rennen und Trainings sollen zudem kostenlos über die Apple TV App abrufbar sein. Details zu den geplanten Free-to-Air-Inhalten bleiben allerdings noch offen. Der Deal umfasst dabei sämtliche Trainings, Qualifikationen, Sprints und Grands Prix, die in den USA nur noch exklusiv auf Apple TV zu sehen sein werden.
F1-Rechte werden deutlich teuer
Finanziell greift Apple vergleichsweise tief in die Tasche: Mit einer jährlichen Zahlung von 150 Millionen Dollar zahlt der Konzern fast doppelt so viel wie der bisherige Rechteinhaber ESPN, der laut Branchenkreisen rund 80 Millionen Dollar pro Jahr überwiesen hatte.
Angesichts eines Jahresumsatzes von mehr als 380 Milliarden Dollar (Fiskaljahr 2024) ist der Deal für Apple jedoch eine kalkulierte Wette auf Reichweite und Markenbindung – und eine ideale Ergänzung zur hauseigenen Formel-1-Filmproduktion, die weltweit fast 630 Millionen Dollar einspielte.
Analysten erwarten, dass die Exklusivrechte das Abonnentenwachstum von Apple TV deutlich beschleunigen könnten – von derzeit rund 50 Millionen auf über 100 Millionen Nutzer weltweit. Zugleich würde der Schritt die Abhängigkeit von Hardware-Verkäufen weiter verringern: Schon jetzt wächst die Sparte „Services“ mit etwa 15 Prozent jährlich und trägt über ein Fünftel zum Konzernumsatz bei.
An der Börse kommt der Deal gut an: Für Apple geht es am Freitag an der Nasdaq leicht nach oben. Aus charttechnischer Sicht muss die Aktie nun den psychologischen Widerstand in Form der 250-Dollar-Marke knacken. Vorerst drängt sich ein Einstieg jedoch nicht auf. Das Papier ist derzeit keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Welche Aktien hingegen jetzt ein Kauf sind, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
17.10.2025, 17:00